News 06. 05. 2008 |
Hilfe für die Zyklon-Opfer in BurmaDer verheerende Zyklon "Nargis" hat in Burma wahrscheinlich mehr Menschen in den Tod gerissen als bisher angenommen. Das staatliche Fernsehen berichtete am Dienstag unter Berufung auf Außenminister Nyan Win, allein im Irrawaddy-Delta seien mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Informationsminister Kyaw Hsan sprach von mehr als 15.000 Toten. Inzwischen traf erste Hilfe in dem südostasiatischen Land ein. Zahlreiche Hilfsorganisationen bitten um Spenden für die Opfer des Zyklons.Rund eine Million Menschen wurden nach Schätzungen durch den Zyklon "Nargis" obdachlos. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) geht davon aus, dass rund eine Million Menschen ihre Häuser und Wohnungen verloren haben. Einige Dörfer seien vollständig ausgelöscht worden, sagte WFP-Sprecher Paul Risley am Dienstag in Bangkok. Große Reisanbauflächen seien zerstört. Diakonie: 50.000 Euro als SoforthilfeAls Soforthilfe für die Opfer des Zyklons hat die Diakonie Katastrophenhilfe 50.000 Euro bereitgestellt. Mit der Partnerorganisation FREDA (Forest Resource Environment Development and Conservation Association) hat die Diakonie Katastrophenhilfe die Soforthilfe in der am schwersten betroffenen Delta-Region aufgenommen. Verteilt werden Lebensmittel sowie Zelte und Planen. "Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Opfer auch mittelfristig dringend auf Hilfe von außen angewiesen sind. Denn bereits vor dem Sturm war die Versorgungssituation der Menschen kritisch - nun ist sie katastrophal", so Peter Rottach, Projektverantwortlicher der Diakonie Katastrophenhilfe Deutschland. "Durch einen Mangrovengürtel an der Küstenlinie hätte der Zyklon Nargis einiges seiner Stärke eingebüßt und die Folgen wären nicht so dramatisch gewesen. In der Vergangenheit hat die Regierung Myanmar jedoch die Abholzung der bestehenden Mangroven und in den Küstenbereichen den Nassreisanbau gefördert", erklärt Rottach. Die Partnerorganisation FREDA arbeitet seit Jahren an der Wiederaufforstung der Küste mit Mangroven mit Unterstützung der Diakonie Katastrophenhilfe. Caritas: "Bitte, helfen Sie uns helfen!"Auch die Caritas Österreich stellt 50.000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung. Organisiert wird die Versorgung der Opfer mit dem Lebensnotwendigen gemeinsam mit dem internationalen Caritas-Netzwerk sowie der lokalen Hilfsorganisation. "Die HelferInnen vor Ort haben bereits begonnen, Essen und sauberes Wasser zu verteilen. Das tatsächliche Ausmaß der Schäden ist noch gar nicht abschätzbar. Die örtlichen Kommunikationsnetze sind ebenfalls komplett zerstört", erklärte Caritas-Präsident Franz Küberl in einer Aussendung. Der Caritas-Präsident bittet die heimische Bevölkerung: "Bitte, helfen Sie uns helfen!" Salesianer Don Boscos sind in Burma aktivAuch das Hilfswerk "Jugend Eine Welt" leistet Soforthilfe und unterstützt die Menschen in Burma aus seinem Notfall-Fonds. „Jeder zusätzliche Euro für die Opfer des Wirbelsturms wird jetzt gebraucht!“ so Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von "Jugend Eine Welt". "Jugend Eine Welt" ist eine der wenigen Organisationen, die Projekte in Myanmar unterstützt. Die Hilfsmaßnahmen konzentrierten sich bisher auf Don Bosco Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen für die arme Bevölkerung. Die Salesianer Don Boscos sind seit 1939 in Burma. Nach einer Krise 1966/67 in der alle ausländischen Missionare des Landes verwiesen wurden, konnte Mitte der 70er Jahre ein neuer Anlauf genommen werden. Heute arbeiten etwa 50 Salesianer im Norden des Landes in Pfarren und Jugendeinrichtungen. Wasserversorgung ist problematischAuch die Hilfsorganisationen CARE und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF bitten um Spenden für Burma. Neben der Verteilung von Nahrungsmitteln müssen die Opfer auch mit Decken, Kochgeschirr, Plastikplanen und Wasserkanistern versorgt werden, wurde am Dienstag in Aussendungen der Organisationen mitgeteilt. Vor allem die Versorgung mit Wasser ist problematisch, weshalb man vor allem bei Kindern und älteren Menschen Durchfallerkrankungen befürchtet. Wichtige benötigte Hilfsgüter sind also auch Erste-Hilfe-Sets und Notapotheken. Ein besonderes Anliegen ist für UNICEF auch die Betreuung von allein stehenden und traumatisierten Kindern nach dem verheerenden Wirbelsturm. Nahrung und Wasser für KinderDie Kindernothilfe stellt ebenfalls 50.000 Euro Soforthilfe für die Opfer bereit und ruft zu Spenden auf. Die Kindernothilfe arbeitet vor Ort mit verschiedenen Organisationen zusammen, die über langjährige Erfahrungen im Land verfügen. In einem ersten Schritt sollen vor allem die Kinder mit Zusatznahrung, Decken sowie frischem Wasser versorgt werden. Burma / MyanmarBurma gehört zu den ärmsten Ländern Asiens. Mit einer Fläche von rund 679.000 Quadratkilometern ist der Staat, der offiziell Union Myanmar heißt, fast doppelt so groß wie Deutschland. In dem weitgehend abgeschotteten Vielvölkerstaat leben rund 50 Millionen Menschen. Rund 90 Prozent der Einwohner sind Buddhisten. Größte Stadt ist die Hafenmetropole Rangun, Verwaltungshauptstadt ist Naypyidaw. Die Militärs, die Burma seit 1962 beherrschen, haben das rohstoffreiche Land heruntergewirtschaftet. Staatsoberhaupt ist der Vorsitzende des sogenannten Staatsrats für Frieden und Entwicklung, Than Shwe. Wegen anhaltender Menschenrechtsverletzungen steht Burma international in der Kritik. Viele Regimekritiker sitzen hinter Gittern.
Spendenkonten:- CARE: PSK 1.236.000, Kennwort: "Myanmar" - Caritas: PSK 7.700 004, Kennwort: "Myanmar/Burma" - Diakonie Katastrophenhilfe: PSK 23.13.300, Kennwort „Myanmar“ - "Jugend Eine Welt": PSK 92.083.767, Kennwort: "Nothilfe" - Kindernothilfe: PSK 92144077, Kennwort: "Katastrophenhilfe" - "Missio Päpstliche Missionswerke": PSK 7.015.500 Kennwort „Burma“ - UNICEF Österreich: PSK 15 16 500, Kennwort: "Kinder Burma"
Hintergrund:- news.ORF.at: Zyklon in Burma
|
![]() |