News 02. 06. 2008 |
Unruhe in katholischer Diözese Gurk-KlagenfurtFür Irritationen haben in den vergangenen Wochen umstrittene Personalentscheidungen des Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz gesorgt. Kirchenintern werden auch der Führungsstil des Bischofs und dessen "private Umgebung" kritisiert.Für Unmut hatte in Kärnten unter anderem die Ernennung von Generalvikar Gerhard Kalidz zum Stiftspfarrer von Gurk gesorgt. Im ORF-Interview sagte Bischof Schwarz dazu, die Ernennung von Kalidz habe "bei manchen Verwunderung" ausgelöst. Die Stiftspfarre werde zum 31. August von den Salvatorianern verlassen, Kalidz habe bis jetzt alle Projektgruppen für die Zukunft von Gurk geleitet. So sei die Idee entstanden, ihn zu fragen, ob er die Verantwortung übernehmen wolle. Schwarz: "Er hat zugestimmt und ich bin sehr dankbar dafür". Kommunikationsprobleme?Er bedaure sehr, so Bischof Schwarz, dass durch die Ernennung von Gerhard Kalidz manche den Eindruck hätten, sie seien zu wenig einbezogen worden. Im Hinblick auf die interne Kommunikation sei bei der letzten Konsistoriumssitzung ausführlich darüber gesprochen worden, ob es nicht andere Informationsabläufe geben könne, "damit keine Irritation entsteht". Er werde demnächst auch mit den Vorständen der Dechantenkonferenz, des Priesterrats, des Ordensrates und der Katholischen Aktion sprechen, erklärte der Bischof. Dabei gehe es vor allem um Vorschläge, wie die Kommunikation zu den diözesanen Gremien verbessert werden kann. Gerüchte über "private persönliche Situation"Kritik am Führungsstil von Bischof Schwarz hatte zuletzt Kanonikus Klaus Donko, Mitglied im Konsistorium - dem engsten Beratungs-Gremium des Bischofs – geübt. Laut Donko gibt es im Umkreis des Bischofs "Menschen, die einen großen Einfluss auf ihn haben, das Verhältnis des Herrn Bischof zu den Priestern und anderen Mitarbeitern der Kirche im Vertrauen aber nicht fördern, sondern eher das Vertrauen erschweren". Auch gebe "die private persönliche Situation des Bischofs Anlass zu Gerüchten", so Donko, "auch in seinem Verhältnis zu Frauen". Bischof Schwarz erklärte im ORF-Interview auf die Frage nach Frauen in seinem persönlichen Umfeld: "Ich kann nur sagen, dass ich es bedaure, wenn auch hier, in diesem Bereich, Vermutungen aufkommen, die ich vielleicht ausgelöst habe". Er wisse von seinen Mitarbeiterinnen, dass sie "sehr respektvoll" seine Lebensform achten. In seinem innersten Kreis habe er Frauen, Männer, Priester, mit denen er aber keine Personalentscheidungen treffe.
Hinweis:Berichte über die Situation in der Diözese Gur-Klagenfurt brachte die Ö1-Sendung "Religion aktuell" am 28. und 29. Mai. Eine Woche zum "Nachhören" im Ö-1-Podcast
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