News 15. 07. 2008 |
Pädagogische Werktagung in Salzburg plädiert für Chancengerechtigkeit"Gemeinsam erziehen. Das umkämpfte Kind zwischen Familie, Bildungsinstitutionen und Gesellschaft.", lautet das Motto der 57. Internationalen Pädagogischen Werktagung, die gestern, Montag, Abend in der Großen Aula der Universität Salzburg eröffnet wurde und bis Freitag dauert."Erziehen heißt: Das Bestmögliche in Liebe tun". Das unterstrich der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser am Montagabend bei der Eröffnung der Pädagogischen Werktagung. Es gehe um das einzelne Kind mit seinen Talenten, Begabungen, Auffälligkeiten, Schwächen und auch Behinderungen. Er träume davon, dass die Sorge um ein Kind kein Kampf zwischen Mutter, Vater, Kindergarten oder Schule sei, so Kothgasser. "Ein gemeinsamer Erziehungsstil ist die einzige Möglichkeit, in der heutigen Zeit junge Menschen fit für das Leben zu machen", sagte der Salzburger Erzbischof. Küberl: "Orte der Geschwisterlichkeit""Es muss darum gehen, dass jedes Kind wichtig ist", forderte auch Caritas-Präsident Franz Küberl. Die Erziehung von Kindern brauche "Orte der Geschwisterlichkeit und Solidarität". Salzburgs Landeshauptfrau Gabriele Burgstaller und der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden bekräftigten in ihren Ansprachen den Auftrag der Gesellschaft, für das Wohl des einzelnen Kindes unabhängig von Bildungshintergrund und Vermögensverhältnissen seiner Eltern zu sorgen. Kinderalltag in der "Bildungsferne"Die Hamburger Kinder- und Jugendbuchautorin Kirsten Boie führte in ihrem Festvortrag den Zuhörern anhand eines ihrer Romane den Alltag zweier Kinder in der so genannte "bildungsfernen Schicht" vor Augen. In Boies Beschreibungen von Sprachlosigkeit, mangelnder Zuwendung und Förderung, dafür zu viel an Fernsehen und Chips erkannten zahlreiche der anwesenden Pädagogen ihnen anvertraute Kinder wieder. Kritisch äußerte sich Boie auch zur Mediennutzung durch Kinder. "Es wäre die Aufgabe der Eltern, den Medienkonsum ihrer Kinder zu steuern und die Vielfalt etwas zu sichten", so die Autorin, die allerdings anmerkte, dass die Eltern dabei von der Gesellschaft allein gelassen würden. Wer erzieht die Kinder?Die Internationale Pädagogische Werktagung wird vom Katholischen Bildungswerk Salzburg im Auftrag der Caritas Österreich organisiert. Bis kommenden Freitag gehen rund 600 Pädagoginnen und Pädagogen bei der Tagung unter dem Titel "Gemeinsam erziehen - Das umkämpfte Kind zwischen Familie, Bildungsinstitutionen und Gesellschaft" der Frage nach, wer heute die Kinder erzieht.
Link:
|
![]() |