News 18. 07. 2008

40 Jahre "Humanae Vitae":  "Wir sind Kirche" für einen "angstfreien Blick auf Sexualität"

Anlässlich  des 40. Jahrestages der Papst-Enzyklika "Humanae Vitae" fordert die Vereinigung "Wir sind Kirche" die katholische Kirche auf, sich nicht länger "hinter Jahrhunderte alten Mauern verbarrikadieren". Die römisch-katholische Kirche brauche "einen neuen angstfreien, liebevollen und menschenfreundlichen Umgang mit Sexualität", wird in einer am Mittwoch veröffentlichten Botschaft von "Wir sind Kirche" betont.

Eine "zukunftsfähige christliche Sexualethik" müsse Sexualität als Ausdruck der Liebe erfahrbar machen. Dabei sei "dem von Gott geschaffenen und bejahten Menschen neben seiner Verantwortung vor allem die einander bejahende, liebevolle und lebensspendende Kraft angstfreie zu vermitteln", heißt es in der "Wir sind Kirche"-Erklärung.

"Fatale Folgen"

Bedauert wird seitens der Laien-Organisation, "dass das Ziel der Enzyklika, die Liebe in der ehelichen Partnerschaft und eine daraus verantwortbare Gestaltung der Sexualität über den Zweck der Lebensweitergabe zu stellen, kaum von den Gläubigen wahrgenommen werden konnte". Zu dominant wäre die Botschaft "Empfängnis darf nur mit ‚natürlichen’ Mitteln verhütet werden", gewesen. Erinnert wird von "Wir sind Kirche" daran, dass Papst Paul VI. "in dieser Frage nicht der Linie des Konzils und der großen Mehrheit der 1962 von Papst Johannes XXIII. eingesetzten und von ihm bestätigten Kommission gefolgt" war. Diese Entscheidung des Papstes hatte aus Sicht von "Wir sind Kirche" "fatale Folgen", da eine positive Rezeption der Enzyklika dadurch verhindert worden wäre und die "römisch-katholische Kirche in Fragen des Sexuallebens weitgehend ihre Glaubwürdigkeit und Beratungskompetenz verloren" hätte.

Ein päpstliches "Nein" zur Verhütung

Mit der Enzyklika "Humanae Vitae" bekräftigte die Katholische Kirche im Sommer 1968 das geltende Verbot von Verhütungsmitteln. In dem Lehrschreiben "Über die rechte Ordnung der Weitergabe des menschlichen Lebens" lehnte Papst Paul VI. jegliche Art künstlicher Geburtenregelung ab. "Liebende Vereinigung und Fortpflanzung" seien unlösbar miteinander verbunden, heißt es in dem am 25. Juli 1968 veröffentlichten Text. "Diese Verknüpfung darf der Mensch nicht eigenmächtig auflösen."

 

Link:

- "Wir sind Kirche"

 

 

 
zum Seitenanfang Seitenanfang