News 29. 07. 2008 |
Massive Sicherheitsvorkehrungen vor schiitischer Feier in BagdadUnter starken Sicherheitsvorkehrungen gedenken am Dienstag in Bagdad tausende schiitische Pilger des im Jahr 799 ermordeten Imam Mussa al-Kadhem. Am Montag töteten drei Selbstmordattentäterinnen in Bagdad mindestens 25 Pilger.Die Schiiten begehen am Dienstag den Todestag des Imams Mussa al-Kadhem im Jahr 799. Vor drei Jahren war es bei dieser Wallfahrt im Stadtteil Kadhemija zu einer Massenpanik auf der in der Nähe des Schreins gelegenen Brücke der Imame ("Dschisr al-Aimma") gekommen. Damals waren rund 1000 Menschen zu Tode getrampelt worden oder in den Fluss gestürzt, nachdem sich das Gerücht verbreitet hatte, Selbstmordattentäter seien unter den Pilgern. Eine Million Pilger erwartetZum Höhepunkt der Festlichkeiten erwarten die irakischen Behörden heute, Dienstag, bis zu eine Million gläubige Schiiten in Bagdad. Die von Schiiten dominierte irakische Regierung befürchtet weitere Gewalt in den kommenden Tagen. Um die Pilger vor möglichen Attentaten zu schützen, wurden tausende Polizisten sowie zusätzliche Soldaten in dem Viertel stationiert. Imam Mussa al-KadhemMussa al-Kadhem wurde am 7.Safarb 128 (was etwa dem 28. Oktober 744 n.Chr. entspricht) in Abawa (zwischen Mekka und Medina) geboren. Er gilt als eine der zentralen Leitfiguren der schiitischen Richtung des Islams. Mussa al-Kadhem ist der siebte von zwölf Imamen, die von den Schiiten besonders verehrt werden und ein Enkel des Propheten Mohammed. Der Imam wurde nach der Überlieferung vergiftet und wird als Märtyrer verehrt. Alljährlich erinnert eine Prozession zu seinem Grabmal an seinen Todestag im Jahr 799. Anschläge auf PilgerAm Montag hatten sich drei Selbstmordattentäterinnen in der Menge der Pilger in die Luft gesprengt und mindestens 25 Menschen mit in den Tod gerissen. Zwischen 200 und 300 Menschen wurden durch die Anschläge zum Teil schwer verletzt. Bereits am Sonntag waren in Madin südlich von Bagdad sieben schiitische Pilger auf dem Weg zu den Feiern getötet worden. Terror auch in KirkukEbenfalls am Montag starben bei einem Anschlag während einer kurdischen Protestkundgebung im Zentrum der nordirakischen Stadt Kirkuk mindestens elf Menschen. Der anschließenden Schießerei fielen nach vorläufigen Polizeiangaben mindestens 16 Menschen zum Opfer. Über Hundert Menschen wurden insgesamt verletzt. Zeugen hätten eine Frau beim Zünden der Bombe gesehen, sagte eine Sicherheitskraft. Zudem sei eine völlig zerfetzte weibliche Leiche gefunden worden. In der Kleinstadt Balad Rus südlich von Bakuba tötete eine Bombe vier weitere Menschen.
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