News 03. 09. 2008

Steirischer Sektenexperte: "Keine Zunahme an Satanismus"

Die Zahl der Anhänger des Satanismus in der Steiermark ist rückgängig, dafür werden aber die Anhänger gefährlicher Kulte wie etwa des Vampirismus immer mehr.

Der Satanismus ist das Kernthema des Jahresberichtes 2008 des steirischen Sektenexperten Roman Schweidlenka. Dieser erklärte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, dass zwar die Zahl der Anhänger des Satanismus und auch von Scientology zurückgegangen seien, dafür aber neue gefährliche Kulte wie etwa "Vampirismus" in die Steiermark vordringen würden.

Alternative zum Christentum

"Der primitive Powersatanismus mit Tiertötungen und auch der Protestsatanismus ist in der Steiermark zurückgegangen, darf aber trotzdem nicht auf die leichte Schulter genommen werden" erklärte Schweidlenka. Die Bedeutung als Alternative zum Christentum sei gestiegen und auch die Verbindung des Satanismus mit rechtsextremen und neonazistischen Ideologien habe sich weiter verfestigt, so der Leiter des Vereins Logo Eso-Info, der die Ergebnisse zusammen mit Jugendlandesrätin Bettina Vollath (S) präsentierte.

Vampirismus als neue Mode

Auch eine neue "Mode" beschäftigt Schweidlenka: Der Vampirismus, der sich über Wien und Deutschland verbreitet hat, habe mittlerweile auch in der Steiermark Anhänger gefunden. "Dabei handelt es sich meist um Mitglieder aus der schwarzen Szene, die den Vampirismus als Mode und Gesellschaftsspiel betreiben", erklärte Schweidlenka. "Die Jugendlichen gehen auf Vampirpartys und verkleiden sich.

Menschenblut als Getränk

Es gibt aber auch eine Randszene, deren Mitglieder sich als echte Vampire sehen und auch Menschenblut trinken", erklärte der steirische Experte. Die Herkunft des Blutes sei unterschiedlich: Manche geben es freiwillig, manche eher unfreiwillig. In Deutschland soll es in diesem Zusammenhang bereits einen Ritualmord gegeben haben. Während es in Wien bereits eine wahrnehmbare Szene gebe, beschränke sich in der Steiermark das Interesse auf "Anfragen und dem Wunsch nach Aufklärung", so der Fachmann.

Beruhigung in Sachen Scientology

In Sachen Scientology könne beruhigt werden: "Die Steiermark ist da kein Hoffnungsland", sagte Schweidlenka. Man habe durch gute Aufklärungsarbeit die Steirer gegenüber der Sekte sensibilisiert. Trotzdem rate er zur Vorsicht, denn Scientologen würden vermehrt als Personalberater und Managementtrainer "in unsere Wirtschaft eindringen". "Sie arbeiten mit denselben Techniken wie Scientologygründer Ron L. Hubbard, sind aber nicht als Sekte erkennbar", erklärte er.

Weltende im Jahr 2012 ?

Außerdem warnte Schweidlenka vor der Panikmache vor dem Jahr 2012. Dieses Jahr wird in der modernen Esoterik als Datum des Weltenendes bezeichnet. Der Termin habe in Esoterikerkreisen bereits große Aufmerksamkeit erhalten. "Es gibt bereits internationale Organisationen, die Rettung vor dem Weltuntergang versprechen. Zum Beispiel mit dem Verbot, Fleisch zu essen", schüttelte Schweidlenka den Kopf.

 

 

 

 
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