News 15. 10. 2008 |
Polnischer Erzbischof bei kommunistischem Geheimdienst registriertDer designierte Primas der katholischen Kirche in Polen, der Erzbischof von Gniezno (Gnesen), Henryk Muszynski, war nach eigenen Angaben beim kommunistischen Geheimdienst SB als Mitarbeiter registriert, habe aber nie einer Zusammenarbeit zugestimmt.1975 habe ihn der Geheimdienst als möglichen Kandidaten für eine Kooperation eingestuft und ihn von 1984 bis 1989 als "geheimen Mitarbeiter" geführt. Darüber habe ihn die Historische Kommission der Kirche informiert, so Erzbischof Muszynski, wie „Kathpress“ berichtet. Und er betont weiters: "Ich habe niemals und in keiner Form - weder mündlich noch schriftlich - der Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst zugestimmt". Zugleich sprach er von Repressionen des SB gegen ihn. 10 Bischöfe mit GeheimdienstkontaktDie kirchliche Historiker-Kommission hatte laut „Kathpress“ im vergangenen Jahr festgestellt, dass mehr als zehn Bischöfe Kontakte mit dem Geheimdienst hatten; Namen veröffentlichte diese bisher nicht. Im Jänner 2007 war der neubestimmte Warschauer Erzbischof Stanislaw Wielgus nur wenige Stunden vor seiner Amtseinführung wegen einer früheren Zusammenarbeit mit dem SB zurückgetreten. Nachfolge von Kardinal Jozef GlempMuszynski soll im Dezember 2009 Kardinal Jozef Glemp als Primas ablösen. Papst Benedikt XVI. hatte vor zwei Jahren entschieden, dass Glemp den Ehrentitel zu seinem 80. Geburtstag an den Erzbischof von Gniezno abgibt. Die westpolnische Stadt ist der historische Sitz des polnischen Primas. Muszynski soll bis zu seinem 80. Geburts-tag im März 2013 im Amt bleiben, wie kürzlich bekannt wurde. Seit 2004 sind in Polen der Vorsitz der Bischofskonferenz und das Amt des Primas getrennt. Zu den verbliebenen, hauptsächlich symbolischen Aufgaben des Primas gehören TV-Ansprachen zu Weihnachten und Ostern.
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