News 26. 11. 2008 |
Orden suchen neue Antworten auf "Nöte der Zeit"Bei der Herbsttagung der österreichischen Ordensgemeinschaften wurden Sterbebgeleitung, Asylbewerber und Frauen in Not als neue Herausforderungen genannt.Die Orden müssen stets die konkreten Nöte der Zeit beachten und ihr eigenes Wirken danach ausrichten. Das war der Tenor der diesjährigen Herbsttagung der Österreichischen Ordensgemeinschaften in Wien. An der Tagung im Kardinal-König-Haus, die am Mittwoch zu Ende ging, nahmen rund 500 Ordensangehörige teil. Neue AufgabenDie neue Präsidentin der "Vereinigung der Frauenorden Österreichs" (VFÖ), Sr. Kunigunde Fürst, und der Generalsekretär der Superiorenkonferenz der Männerorden, P. Erhard Rauch, wiesen am Rande der Tagung im Gespräch mit "Kathpress" auf aktuelle Herausforderungen hin. Hätten Orden früher beim Betrieb von Krankenhäusern oder Schulen eine führende Rolle gespielt, so gebe es heute auch neue Aufgaben, so P. Rauch. Er wies u.a. auf den großen Bereich der Sterbebegleitung hin, wo die Orden in Österreich eine Pionierrolle übernommen hätten. Es sei auch nicht verwunderlich, dass gerade ein Ordensmann in Wien als erster AIDS-Seelsorger arbeitet und damit in Tabu-Bereiche der Gesellschaft vorgestoßen sei. BleiberechtSr. Fürst hob den Einsatz der Orden für Asylwerber und Migranten hervor, ebenso die Hilfe für Frauen in Notsituationen. Hier gebe es ein weites Betätigungsfeld für die einzelnen Gemeinschaften. Sr. Fürst ist Generaloberin der Franziskanerinnen von Vöcklabruck, einem Bezirk mit hohem Migrantenanteil. Sie scheue sich nicht, so die Generaloberin, sich auch öffentlich für diese Menschen einzusetzen und sich etwa für ein humanitäres Bleiberecht stark zu machen. Es sei generell notwendig, dass sich die Orden künftig in gesellschaftspolitischen Fragen deutlich öffentlich zu Wort melden, um christlichen Werten Gehör zu verschaffen. Orden haben VorbildfunktionWie P. Rauch sagte, könnten gerade die Ordensgemeinschaften Vorbildfunktion für das gute Miteinander verschiedene Kulturen übernehmen. In jeder Ordensgemeinschaft müssten die unterschiedlichsten Persönlichkeiten gut miteinander auskommen und da die meisten Orden international organisiert sind, würden in den einzelnen Gemeinschaften auch Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund miteinander leben. KooperationenSr. Fürst wurde im Februar 2008 zur neuen Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs gewählt. Eine der Hauptaufgaben in ihrer neuen Funktion sieht sie in der verstärkten Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ordensgemeinschaften wie auch in der besseren Kooperation zwischen Männer- und Frauenorden. Konkret sollen in einem ersten Schritt die "Vereinigung der Frauenorden" und die "Superiorenkonferenz" ein gemeinsames Sekretariat führen. Danach gelte es, als gemeinsame Ordenskonferenz nach außen hin aufzutreten, so P. Rauch. Er wies darauf hin, dass es auch jetzt schon gemeinsame Projekte von Männern und Frauen gebe: Beispielsweise im Rahmen der Ordensschulen oder der Ordenspitäler. Sr. Fürst plädierte ebenfalls für die Kooperation der Gemeinschaften im Bereich von Schule und Krankenhaus. Ein vielversprechendes Projekt sei hier die Kooperation der Krankenhäuser der Franziskanerinnen in Grieskirchen und der Kreuzschwestern in Wels. Die ersten Erfahrungen mit der neuen gemeinsamen "Klinikum Zentralraum Wels-Grieskirchen Betriebs-GmbH" seien sehr positiv, so Sr. Fürst.
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