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News 12.  12. 2008

Ein "Markstein" - Bischöfe loben Vatikan-Dokument

Als Beitrag zum "Schutz des Lebens" bezeichnet der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, das Dokument "Dignitas Personae". Nach Ansicht des Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, stellt es einen "Markstein" für die bioethische Debatte dar.

Kardinal Christoph Schönborn begrüßte das neue Bioethik-Dokument der Glaubenskongregation als wichtigen Beitrag zum "Schutz des Lebens". In einer am Freitag von "Kathpress" veröffentlichten Stellungnahme betont der Wiener Erzbischof die Notwendigkeit eines "konstruktiven Dialogs mit der Wissenschaft". Die Kirche betone die Bedeutung der Menschenwürde und wende sich gegen jede "Instrumentalisierung" des Menschen: "Das Leben des Menschen ist von seinem Beginn bis zu seinem natürlichen Ende zu achten und zu schützen."

Zollitsch: Instruktion vertritt "zutiefst humanes" Ethos

Die deutschen Bischöfe würdigten die neue Instruktion der Glaubenskongregation als Ausdruck eines "zutiefst humanen" Ethos. Für die Debatte über neue biomedizinische Techniken stelle das Dokument einen "nicht zu übersehenden Markstein" dar, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Freitag in Bonn. Die Argumente seien nicht nur im christlichen, sondern auch im philosophischen Sinne vernunftgemäß. Damit könne die Instruktion auch im außerkirchlichen Raum Akzeptanz finden.

Richard: Wichtig für Gesetzesreform in Frankreich

Der französische Kardinal Jean-Pierre Ricard sieht das neue Vatikan-Dokument zur Bioethik als wichtig für die anstehende Gesetzesreform in Frankreich. Die französische Kirche wolle die darin enthaltene Position der Menschlichkeit in die Debatten einbringen, sagte Ricard im Interview der Tageszeitung "La Croix" (Freitag). Dabei gehe es nicht darum, den Standpunkt der Kirche autoritär zu vertreten, sondern ihre Argumente zu Gehör zu bringen. Die aus dem Glauben gewachsenen Argumente der Kirche seien auch für Nichtchristen bedeutsam, betonte Ricard. So berichteten viele Eltern von ihrem inneren Kampf, auch gegen den Rat von Ärzten die Schwangerschaft nicht abzubrechen, als bei dem Ungeborenen eine Behinderung festgestellt wurde. In Frankreich sollen die Bioethik-Gesetze reformiert werden. Seit 2004 ist dort unter anderem die Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen vorübergehend unter bestimmten Umständen gestattet. Die Regierung plant für 2009 eine breite öffentliche Debatte.

 

 

Im Wortlaut:

- "Dignitas Personae"

 

 

 

 
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