News 08. 01. 2009 |
Kardinal Martino: KZ-Vergleich war nicht antiisraelisch gemeintDer Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden hatte in einem Interview davon gesprochen, der Gaza-Streifen gleiche immer mehr einem Konzentrationslager. Am Donnerstag hat er seine Aussage erläutert. Martino bekräftigt darin Israels Recht auf Selbstvertreidigung.Kardinal Renato Raffaele Martino, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden ("Iustitia et Pax"), will seinen Vergleich des Gaza-Streifens mit einem Konzentrationslager nicht als Verbalattacke auf Israel verstanden wissen, wie „Kathpress“ berichtet. "In meinen Worten gibt es nichts, was antiisraelisch interpretiert werden könnte", sagte der Kardinal der italienischen Zeitung "La Repubblica" am Donnerstag. Martino hatte am Mittwoch in einem Interview mit der Website "ilsussidiario.net" gesagt, Gaza gleiche "immer mehr einem Konzentrationslager". Erläuterung der AussageMartino erläuterte seine Aussage in "La Repubblica" dahingehend, er wolle auf die Lebensbedingungen der Menschen im Gaza-Streifen hinweisen. Sie existierten "umgeben von einer unüberwindlichen Mauer, unter Bedingungen gegen jede Menschenwürde". Der Kurienkardinal betonte, er habe ebenso deutlich das Verbrennen israelischer Flaggen bei einer Kundgebung in Mailand verurteilt. Recht auf SelbstverteidigungDer "Iustitia et Pax"-Präsident bekräftigte Israels Recht auf Selbstverteidigung. Die "Hamas" habe die Waffenruhe gebrochen. "Die Raketen der Hamas sind gewiss keine Zuckermandeln. Ich verurteile sie", sagte der Kardinal der "Repubblica". Zugleich kritisierte er die Tötung palästinensischer Kinder und die Bombardierung von Schulen durch israelische Truppen. Die israelische Armee verfüge über technische Einrichtungen, die es ihr ermöglichen würden, "sogar eine Ameise auf dem Gelände auszumachen". Mahnung zum GesprächNachdrücklich mahnte Martino zu Verhandlungen unter internationaler Vermittlung. Israel müsse die "Hamas" als Gesprächspartner akzeptieren. "Sich an einen Tisch setzen heißt schon, sich nicht gegenseitig umzubringen", sagte der Kardinal. Die "Hamas" müsse ihr Ziel der Zerstörung Israels aufgeben. "Wenn sie einen palästinensischen Staat wollen, müssen sie einsehen, dass der eingeschlagene Weg falsch ist", betonte Martino.
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