News 15. 01. 2009 |
Lepra-Erkrankung ist weiterhin eine BedrohungWeltweit erkranken jährlich rund 600.000 Menschen neu an Lepra - Kirchliche Einrichtungen bitten aus Anlass des Welt-Lepra-Tags am 25. Jänner um Spenden für ihre Arbeit mit Leprakranken.Die Lepra-Erkrankung ("Morbus Hansen") ist immer noch eine Bedrohung vor allem für Menschen in den ärmsten Regionen der Welt. Darauf weisen kirchliche Hilfsorganisationen und Ordensgemein-schaften aus Anlass des Welt-Lepra-Tages am 25. Jänner hin. Demnach ist das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Lepra bis zum Jahr 2000 auszurotten, bis heute nicht erfüllt. Insbesondere in Entwicklungsländern gibt es Neuinfektionen mit der an sich relativ einfach behandelbaren Krankheit. "Die Armut als eine der Hauptursachen der Krankheit Lepra ist weiterhin im Ansteigen", so Pfarrer Anton Bereuter, der Leiter des "Aussätzigen-Hilfswerk Österreich", das gemeinsam mit den internationalen Leprahilfswerken zur Mithilfe im Einsatz für Leprakranke aufruft. Kampf gegen die Lepra in Madagaskar"Die Zahl der Leprakranken ist zwar zurückgegangen, aber die Lepra ist nach wie vor gegenwärtig. Sie erfordert Wachsamkeit und eine umfassende Pflege", stellt Sr. Elisabeth Schwarzl fest. Die steirische Ordensfrau der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul ist seit 30 Jahren in Madagaskar aktiv im Kampf gegen die Lepra tätig. Verstümmelung und EntstellungGeschätzt wird, dass weltweit jährlich rund 600.000 Menschen neu an Lepra erkranken. Sie leiden nicht nur an Verstümmelungen und Entstellungen, sondern auch an sozialer Ausgrenzung. Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung ist Lepra heute ohne sichtbare Folgen heilbar. Die Leprabazillen werden einfach durch Antibiotika abgetötet. Allerdings wird nicht einmal die Hälfte der Erkrankungen medizinisch diagnostiziert und behandelt. Und auch bei von der Erkrankung Geheilten braucht es oft intensive Pflege und Operationen, um Hände und Füße wieder funktionsfähig zu machen. Hilfe für LeprakrankeDem 1958 in Bregenz gegründeten "Aussätzigen-Hilfswerk" wurde im vergangenen Jahr in ganz Österreich mehr als eine Million Euro für die Bekämpfung von Lepra und Tuberkulose gespendet. Damit wurden Programme zur Erkennung und Bekämpfung der Krankheiten, mobile medizinische Dienste und Gesundheitszentren in Asien, Afrika und Lateinamerika unterstützt. Medikamente und VerbandsmaterialDarüber hinaus haben österreichische Ärzte, Apotheken, Pharmafirmen und Spitäler im Rahmen der Medikamenten-aktion des Aussätzigen-Hilfswerk 20,5 Tonnen an Medikamenten und Verbands-material im Wert von mehr als drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Weiters wurden acht LKW-Züge mit medizinischen Geräten und Hilfsgütern an Spitäler in Osteuropa vermittelt. (Aussätzigen-Hilfswerk Österreich, Spendenkonto Nr. 11.111.114, Hypo-Bank Vorarlberg, BLZ 58.000)
"Lepra ist heilbar""Lepra ist heilbar", betont auch der Leiter des österreichischen "Leprafonds", P. Karl Heinz Salesny SDB. Mit seiner Hilfsaktion fördert der Salesianer seit 1984 Projekte zur Bekämpfung von Lepra. "Die Behandlung eines lepra-kranken Kindes kostet 40 Euro", so P. Salesny: "Die Patienten werden rasch geheilt und weitere körperliche Verstümmelungen werden verhindert". Den Erkrankten bleibe so eine lebenslange Isolation erspart. Lepra im KongoNeben dem Hilfsprojekt von Sr. Schwarzl in Madagaskar unterstützt der "Leprafonds" den Salesianerpater Johann Kiesling, der sich um die Erhaltung zweier Spitäler und die Leprafürsorge in Kapolowe im Süd-Osten der Demokratischen Republik Kongo kümmert (Spendenkonto Nr. 2.095.743, Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, BLZ 32.000, Kennwort: Leprafonds). Kamillianer erneuern LepradorfDer Krankenpflegeorden der Kamillianer bittet anlässlich des Welt-Lepra-Tages besonders um Spenden für ein Lepra-Dorf, das der Orden 1965 im thailändischen Khokwhat, hundert Kilometer östlich der Hauptstadt Bangkok, gegründet hat. Viele Lepra-Kranke konnte dort nach ihrer Heilung wieder in ihre Heimatdörfer zurückkehren. Zurückgeblieben sind jene Menschen, die kein Zuhause mehr hatten oder wegen ihrer Entstellung von der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Heute leben im "Sozialzentrum St. Kamillus" noch etwa 50 ehemalige Leprakranke, von denen die meisten schon weit über sechzig Jahre alt sind. Als Ersatz für die alten, sanierungsbedürftigen Gebäude des Dorfes wollen die Kamillianer nun ein neues Heim bauen, das den modernen Hygiene-Erfordernissen entspricht. Baustein-SpendeEinschließlich der Schwesternstation und einer einfachen Inneneinrichtung betragen die Baukosten umgerechnet 207.000 Euro. Eine "Baustein"-Spende für das neue Altenheim im Kamillianer-Lepradorf Khokwat kostet 25 Euro. Gesundheitsdienst der KamillianerDie Kamillianer bitten aber auch um Unterstützung ihrer Arbeit mit Leprakranken in Madagaskar, Brasilien, Indien und China. (Spendenkonto Gesundheitsdienst der Kamillianer Österreichs, PSK Wien 2.482.200, BLZ 60.000 oder Raiffeisenlandesbank Wien-NÖ, Nr. 2.317.352, BLZ 32.000, Kennwort "Lepra"). Weltweit 600 Leprastationen der katholischen KircheLaut dem Statistischen Jahrbuch der Kirche befinden sich weltweit knapp 600 Leprastationen in Trägerschaft der katholischen Kirche und in diesen werden über 800.000 Patienten betreut: „Die katholische Kirche leistet einen unverzichtbaren Beitrag in der Bekämpfung von Lepra und ich bin stolz darauf, dass wir mit dem Aussätzigen-Hilfswerk Österreich, das von Missio getragen wird, und dank der Großzügigkeit der Österreicherinnen und Österreicher helfen können!“, so Monsignore Leo-M. Maasburg, Nationaldirektor von "Missio", den Päpstlichen Missionswerken in Österreich. "Apostel der Aussätzigen" wird heilig gesprochenDer Weltlepratag wird seit 1954 immer am letzten Sonntag im Jänner begangen. Die katholische Kirche verehrt den belgischen Ordenspriester Damian De Veuster (1840-1889) als "Apostel der Aussätzigen". Als Missionar, Seelsorger und "Arzt" widmete er auf der Hawaii-Insel Molokai, der so genannten "Insel der Aussätzigen", sein Leben den Kranken. Er erkrankte selbst an Lepra und starb mit 49 Jahren. 1995 wurde Damian De Veuster selig gesprochen. Seine Heiligsprechung wird im Herbst 2009 erwartet.
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- 07. 01. 2009 Heiligsprechung des "Apostels der Aussätzigen" im Herbst
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