News 15. 01. 2009 |
Obama betet vor Amtsein-führung in historischer anglikanischer KircheDer neue US-Präsident will sich vor seiner Rede zum Amtsantritt kommenden Dienstag in der anglikanischen St. John's Episcopal Church in Washington sammeln. Ebenfalls zum Amtsantritt von Barack Obama pflegt die New Yorker Trinity-Kirche die anglikanische Tradition des "Change-Ringing“.Der neue US-Präsident Barack Obama will sich vor seiner Rede zum Amtsantritt kommenden Dienstag in einem privaten Gottesdienst sammeln. Als Kirche hat er sich dafür die 1816 errichtete anglikani-sche St. John's Episcopal Church ausgesucht, wie das Organisations-komitee in Washington mitteilte. "Kirche des Präsidenten"Das Gotteshaus befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Weißen Haus und wird auch als "Kirche der Präsi-denten" bezeichnet. Seit Präsident James Madison nahm in der schönen klassizis-tischen Kirche jeder US-Präsident an Gottesdiensten teil. Platz 54 ist traditionell der für den Präsidenten reservierte Platz. Franklin D. Roosevelt, aber auch Harry S. Truman, Ronald Reagan, George Bush und dessen Sohn George W. Bush beteten vor ihrer Amtseinführung jweils in St. John's, obwohl die meisten von ihnen - ebenso wie Obama - keine Anglikaner (Episkopalianer) waren. Pfarrer ist "Latino"St. John's am Lafayette Square ist heute eine doppelsprachige Gemeinde, in der die Gottesdienste sowohl auf englisch als auch auf spanisch stattfinden. Auch der Rektor, Pfarrer Luis Peon, ist ein "Latino". Theologisch und liturgisch ist St. John's hochkirchlich orientiert. Wechselläuten in New YorkIn New York läuten währenddessen die Glocken der Trinity-Church den versprochenen „Change“ ein. Glocken-läuten hat immer wieder besondere historische Ereignisse begleitet. Im angelsächsischen Kulturraum gibt es die Tradition des Wechselläutens, bei der die Abfolge der Glockenschläge immer wieder neu variiert wird. Dieses "Change-Ringing" hat mit dem Amtsantritt von Barack Obama eine zusätzliche Bedeutung erhalten: Der von Obama versprochene "Change" wird am Dienstag von der New Yorker Trinity-Kirche eingeläutet. Dreieinhalb Stunden GeläutDie zwölf Glocken wurden dort erst vor drei Jahren aufgehängt. Seitdem war das volle Wechselläuten mit einer Dauer von dreieinhalb Stunden nur selten zu hören gewesen. Aber am Dienstag werden die Glöckner die 100 Wendelstufen des Turms der Trinity Church hinaufsteigen und die Seile der 230 bis 1.100 Kilogramm schweren Glocken packen. MeisterglöcknerAnders als beim herkömmlichen Läuten rotieren die Glocken in einer vollen Umdrehung, kommen zum Stillstand und werden wieder in Bewegung versetzt. Dabeu kommt es auf genaue Koordination und gutes Klanggefühl an, wie Meisterglöckner Tony Furnivall erklärt. Ausdruck der Freude"Das Wechselläuten ist Ausdruck der Freude unserer Gemeinde", sagt Jeremy Bates, einer der Glöckner, der als Anwalt in Manhattan arbeitet und sich auch im Wahlkampf von Obama engagiert hat. Das Geläut beginnt mit dem Abschluss der Zeremonie, die live in der Kirche übertragen wird. Das Läuten von Glocken verbinde man heute üblicherweise mit der Kirche, sagt Furnivall. Traditionell aber sei dies auch ein Mittel für Bekanntmach-ungen von Gemeinde und Staat gewesen. Persönliche BeziehungDer Anwalt Bates hat eine ganz persönliche Beziehung zu Obama: Als Student an der Universität Chicago stellte er Obama 1999 als Gastredner vor - damals gehörte Obama dem Senat von Illinois an. Papst mit Stars and StripesUnd im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds , schwenkt sogar der Papst die amerikanische Fahne für Obama. Denn fünf Tage vor der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten in Washington ist Barack Obama als Wachsfigur bei Madame Tussauds in den Kreis der Mächtigen aufgenommen worden. In der Berliner Dependance des Londoner Unter-nehmens wurde am Donnerstagvormittag die Figur Obamas enthüllt. Mit dem berühmten breiten Lächeln, die Arme vor der Brust gekreuzt, steht sie vor einer roten Wand. In guter Wachs-GesellschaftDie rot-weiß gestreifte Krawatte im dunklen Anzug harmoniert mit dem roten Jacket der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, deren Figur links vor Obamas an einem Rednerpult steht. Gegenüber haben die Abbilder von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und des deutschen Alt-Bundeskanzlers Gerhard Schröder auf der einen Seite sowie des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan und des deutschen Alt-Bundeskanzlers Helmut Kohl ihren Platz gefunden. Zur Feier des Tages hielten alle Stars-and-Stripes-Fähnchen in ihren wächsernen Händen. Selbst die Wachsfigur von Papst Benedikt XVI. gab sich mit dem Fähnchen in der Hand als Obama-Fan.
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- 05. 11. 2008 Megachurch und Katholizismus - Der Glaube von Obama und Biden
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