News 24. 02. 2009 |
Christen für Verschiebung des Papstbesuchs im Heiligen LandEine Initiative christlicher Laien aus Israel und den palästinensischen Gebieten hat Papst Benedikt XVI. gebeten, seine für Mai geplante Reise ins Heilige Land zu verschieben. Durch den Papstbesuch könnte der Eindruck erweckt werden, dass "alles in Ordnung" sei, befürchten die Christen.In einem Brief an den Papst begründen die Christen ihren Vorstoß damit, dass ein Besuch "zum aktuellen Zeitpunkt durch den Staat Israel fehlinterpretiert" würde. Die Anwesenheit des Papstes würde als kirchlicher Segen für die "Politik und Gräueltaten" der israelischen Regierung verstanden, erklären die Unterzeichner laut "Kathpress"-Meldung. Grundsätzlich bedeute ein Papstbesuch für die lokale Kirche eine "große Ehre", heißt es in dem Schreiben. Gleichwohl hätten die einheimischen Christen nicht erst seit dem Gaza-Krieg Bedenken gegen die Reisepläne, da so in der Weltöffentlichkeit der Eindruck entstehen könne, dass "alles in Ordnung" sei. Für die "breite Mehrheit der Christen im Heiligen Land"Das Schreiben wurde nach Auskunft von Yousef Daher vom "Jerusalemer Inter-Kirchen-Zentrum" am Wochenende dem Apostolischen Nuntius in Israel und Apostolischen Delegaten für Jerusalem, Erzbischof Antonio Franco, überreicht. Unterzeichnet sei es von 40 Christen verschiedener Konfessionen, die zumeist für kirchliche Organisationen arbeiten. Sie stünden für "die breite Mehrheit der Christen im Heiligen Land", behauptete Daher. Um nicht den Eindruck einer kirchlichen Opposition gegen den Papst zu erwecken, hätten die Vertreter der Organisationen den Brief privat unterschrieben. Zu den Unterzeichnern des Schreibens gehören nach Angaben Dahers Sami Awad von "Holy Land Trust", der Präsident des "Palästinensischen Zentrums für Konfliktlösung" in Bethlehem, Zoghby Zoghby, sowie die Direktorin der Arabisch-Orthodoxen Gesellschaft, Nora Kort. Christen sind eingesperrt "eine Herde Vieh"Das Schreiben nennt sechs Punkte, die nach Ansicht der Unterzeichner erfüllt sein müssten, bevor eine Papstreise in Betracht gezogen werden sollte. Darunter ist die Anerkennung eines "gemeinsamen und offenen Status" für Jerusalem; die Heilige Stadt dürfe wie das ganze Heilige Land von keiner Religion als ihr besonderes Eigentum beansprucht werden. Von den christlichen Kirchen und ihren Institutionen dürften wegen ihres besonderen seelsorglichen beziehungsweise karitativen Charakters keine Steuern erhoben werden. Vor allem müssten die palästinensischen Christen als die "ursprünglichen Einwohner des Heiligen Landes" Bewegungsfreiheit genießen, statt wie "eine Herde Vieh eingesperrt" zu werden.
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