News 09. 05. 2009

Papst bedauert Missverständnisse unter Religionen

Papst Benedikt XVI. hat bei seinem Besuch in Jordanien frühere Missverständnisse zwischen den Religionen bedauert und  an der Grabesmoschee des ehemaligen Königs Hussein für Harmonie zwischen Christen und Muslimen geworben.

Papst Benedikt XVI. hat am Samstag in der jordanischen Hauptstadt Amman die Hussein-Moschee besucht. Begleitet wurde das Kirchenoberhaupt von Prinz Ghasi ben Mohammed, dem Cousin und außenpolitischen Berater von Jordaniens König Abdullah II. Der Imam der Hussein-Moschee führte den Papst durch das Gebäude, das zu Ehren des 1999 verstorbenen Königs Hussein, Abdullahs Vater, errichtet worden war

Harmonie zwischen Christen und Muslimen

Dabei hat Papst Benedikt XVI. frühere Missverständnisse zwischen den Religionen bedauert und für Harmonie zwischen Christen und Muslimen geworben. Was in der Vergangenheit zwischen Anhängern verschiedener Religionen geschehen sei, könne nicht geleugnet werden, sagte Benedikt am Samstag an der Grabesmoschee des ehemaligen Königs Hussein.

Bürde der Missverständnisse

"Muslime und Christen müssen heute, eben wegen der Bürde der so häufig von Missverständnis geprägten gemeinsamen Geschichte danach streben, als den Geboten treu ergebene Gläubige gesehen und erkannt zu werden", sagte der Papst vor muslimischen Religionsführern, Rektoren und Diplomaten. Benedikt würdigte auch die vielen Initiativen zum Dialog unter Religionen.

Manipulation der Religion

"Oftmals ist es die ideologische Manipulation der Religion, die - manchmal mit politischen Zielen - der eigentliche Auslöser für Spannung und Spaltung und mitunter sogar auch für Gewalt in der Gesellschaft ist", erklärte Benedikt. Dagegen könnten Christen und Muslime die Herausforderung anpacken, "gemeinsam all das zu suchen, was gerecht und richtig ist." Dazu gehöre auch die Herausforderung, "vor dem Hintergrund von Glauben und Wahrheit das große Potenzial der menschlichen Vernunft im guten Sinne zu fördern."

Regensburger Rede

Benedikt hatte 2006 mit einem Islam-kritischen Zitat in einer Rede in Regensburg Muslime gegen sich aufgebracht, in der Zeit danach jedoch auch mit einem Besuch der Blauen Moschee in Istanbul viele Wogen wieder geglättet.

 

 

 

 

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Grafik:

- Der Papst im Heiligen Land

Webcast:

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