News 28. 05. 2009

Kirchenkrise in der Zentralafrikanischen Republik

Der Erzbischof von Bangui musste nach einer vatikanischer Untersuchung zurücktreten: Nun streiken die katholischen Priester des Landes.

In der katholischen Kirche in der Zentralafrikanischen Republik ist nach dem Rücktritt von Erzbischof Paulin Pomodimo von Bangui Unruhe entstanden. Die Priester des Landes hätten einen unbefristeten "Streik" begonnen, berichtet der Internetdienst "Africa News". Bis auf weiteres wollten die Geistlichen keine öffentlichen Gottesdienste feiern und keine Sakramente spenden. Gottesdienst-besucher seien wieder nach Hause geschickt worden.

Weder Keuschheit noch Gehorsam

Pomodimo war am Dienstag zurückgetreten. Medienberichten zufolge war zuvor eine Vatikan-Kommission zu dem Schluss gekommen, dass sich zahlreiche Priester der Diözese nicht an das Zölibatsversprechen halten und Ordensleute die Gelübde von Armut, Keuschheit und Gehorsam nicht ernst nehmen. Die Priester in der Republique Centrafricaine bemängelten, die vatikanische Untersuchung sei nicht "unparteiisch" gewesen.

Große Besorgnis

Die Kirchenkrise hat in politischen Kreisen Banguis große Besorgnis ausgelöst. Die Republique Centrafricaine ist seit einigen Jahren von den Bürgerkriegsunruhen in den Nachbarländern Kongo-Kinshasa, Sudan und Tschad mitbetroffen. In dem von großer Not heimgesuchten afrikanischen Staat ist die katholische Kirche einer der wenigen stabilisierenden Faktoren.

 
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