Wien: Caritas und Konzerthaus starten musikalische Kooperation

Die Caritas-Einrichtung "Brunnenpassage" am Ottakringer Yppenplatz bietet seit zwei Jahren ein reichhaltiges Kulturprogramm und versteht sich als Ort der Begegnung für Menschen verschiedenster Herkunft.

Werner Binnenstein-Bachstein, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, sagte bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Projekts: "In Österreich hat jeder Fünfte einen Migrationshintergrund. Musik kann Brücken zwischen Menschen bauen".

3 gemeinsame Projekte

Startschuss der Kooperation von "Brunnenpassage" und Konzerthaus ist das Festival "Spot On: Turkey Now" im kommenden Oktober. Drei gemeinsame Projekte sind geplant: "Sing along"-Konzerte in der "Brunnenpassage" und im Konzerthaus am 3. und 11. Oktober, das Projekt "Saturdance" an beiden Standorten ebenfalls am 3. und 11. Oktober sowie zweisprachige Märchenstunden (auf Türkisch und Deutsch) im Konzerthaus am 10. und 11. Oktober.

Tanzangebot

Bei den "Sing along"-Konzerten singt das Publikum zu ausgewählten Liedern mit Unterstützung der Wiener Singakademie, wobei vor allem türkische Lieder auf dem Programm der Konzerte im Oktober stehen. Seit 2007 bietet die Caritas mit dem Projekt "Saturdance" ein wöchentliches kostenloses Tanzangebot in der "Brunnenpassage", bei dem Tänze verschiedenster Kulturen erarbeitet werden. Nun bringt sich auch das Konzerthaus in das Projekt ein.

Integration durch Musik

Wie Caritas-Generalsekretär Binnenstein-Bachstein sagte, würden insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund durch die geplanten gemeinsamen Projekte Zugang zu Musik finden, was ein guter Ansatzpunkt für Integration sei. Bei der Kooperation der "Brunnenpassage" mit dem Wiener Konzerthaus gehe es um ernsthafte künstlerische Auseinandersetzung, gepaart mit dem Anliegen, Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, ihres Bildungsstandes, ihres sozialen Backgrounds einen Zugang zu Kunst und Kultur zu erschließen.

Vielfalt der Kulturen

Binnenstein-Bachstein wie auch Konzerthaus-Intendant Bernhard Kerres und der Wiener Kultur-Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny sind überzeugt, dass die Vielfalt von Kulturen in Wien eine große Bereicherung darstellt. Mailath-Pokorny: "Die Kulturmetropole Wien lebt von ihrer Vielfalt. Kultur kostet Geld, aber Unkultur kostet noch viel mehr Geld". Die Kooperation von "Brunnenpassage" und Konzerthaus leiste einen Beitrag "für das Miteinander im Alltag, für die gegenseitige Wertschätzung und damit für den sozialen Frieden".

Kooperation soll ausgebaut werden

Konzerthaus-Intendant Kerres kündigte an, dass die Kooperation über das Festival hinaus in verschiedenen gemeinsamen Projekten langfristig fortgesetzt werden soll. Im Rahmen des Gastauftritts des "Simon Bolivar Youth Orchestra" aus Venezuela im Oktober im Konzerthaus gibt es in Wiener Schulen Begegnungen zwischen den jungen Orchestermusikern und Schülern. Eine dieser Begegnungen wird im Rahmen der Workshopreihe "Klangpassage" in der "Brunnenpassage" stattfinden.