News 17. 07. 2009 |
Äthiopisch-orthodoxe Kirche will Kunstschätze in Aksum rettenAksum, im Norden Äthiopiens gilt als Wiege der Äthiopischen Kultur und Aufbewahrungsort der alttestamentlichen Bundeslade. Das äthiopisch-orthodoxe Patriarchat will nun ein Museum bauen, um die kirchlichen Kunstschätze vor Witterungseinflüssen und Kunstdiebstahl zu retten.Aksum, im Norden des heutigen Äthiopien gelegen, gilt als Wiege der äthiopischen Kultur und Ursprungsort der Christianisierung des Landes im 4. Jahrhundert. Seine bedeutenden archäologischen Kunstschätze – darunter die berühmten Stelen der aksumitischen Könige – wurden von der UNESCO 1980 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Königin von SabaIhre einzigartige religiöse Bedeutung verdankt die Stadt jedoch der Überlieferung, dass Menelik, der Sohn Salomos und der Königin von Saba, einst die alttestamentliche Bundeslade aus Jerusalem nach Äthiopien gebracht haben soll, die seither hier verehrt wird. Die Heiligkeit des Ortes wurde selbst von politischen Gegnern respektiert, sodass Aksum jahrhundertelang von Krieg und Zerstörung verschont blieb. Witterung und DiebeNun aber sind die kirchlichen Kunstschätze (darunter ältestes Manuskripte, Ikonen und Sakralgegenstände) durch Witterungseinflüsse, unsachgemäße Lagerung und Kunstdiebstahl ernsthaft bedroht. Das äthiopisch-orthodoxe Patriarchat hat sich deshalb entschlossen, ein Museum mit angeschlossener Forschungsstätte zu errichten, um das religiöse Erbe zu retten und für kommende Generationen zu bewahren. Erbe der ganzen WeltDa die äthiopische Kirche dieses Projekt nicht aus eigener Kraft realisieren kann, bittet sie um finanzielle Unterstützung. „Denn bei der Erhaltung von Aksum geht es nicht nur um das Erbe der Äthiopier, sondern um das Erbe der ganzen Welt. Darum bitten wir auch die ganze Welt um Hilfe“, erklärte der Priester der äthiopisch-orthodoxen Kirche in Österreich, Fantahun Muche Assefa, am Dienstagabend bei einem Benefizabend, zu dem die Stiftung Pro Oriente gemeinsam mit dem Rektorat afroasiatischer und lateinamerikanischer Gemeinden und der äthiopisch-orthodoxen Kirche in Österreich geladen hatte. Tewahedo-KircheEtwa 35 bis 40 Millionen Äthiopier, nahezu die Hälfte des Landes, gehören der äthiopisch-orthodoxen Kirche (Tewahedo) an, einer orientalisch-orthodoxen Kirche, die lange mit der ägyptisch-koptischen Kirche verbunden war, bis sie 1950 autonom wurde. „Tewahedo“ geht auf das arabische Wort „Tauhid“ zurück und bedeutet soviel wie „Einheit“, wobei dabei die Vereinigung der beiden Naturen in Christus gemeint ist. OrientalenDie Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche ist die größte aus der Familie der orientalisch-orthodoxen Kirchen. Alle Bischöfe zusammen bilden das oberste Gremium der Kirche, die Heilige Synode, die sich zweimal jährlich zu einer Vollversammlung trifft. Ihr steht seit 1992 Abune Paulos als Patriarch vor. Nur Mönche können Bischöfe werden. Diese leiten die 38 Diözesen im In- und Ausland. Die verschiedenen Bereiche des kirchlichen Lebens werden über die Patriarchalverwaltung in Addis Abeba koordiniert.
Spendenkonto: Äthiopisch-orthodoxer Verein in Österreich Bank Austria Konto. Nr. 0521 12083 00 Kennwort "Aksum"
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