News 28. 08. 2009

Film "Der Weg nach Mekka" über den Österreicher Muhammad Asad

Das dokumentarische "Roadmovie" von Georg Misch zeigt, wie aus dem österreichischen Juden Leopold Weiss ein einflussreicher islamischer Gelehrter wurde.

"Wer hätte vermutet, dass ein Österreicher der Schlüssel zu einem besseren Verständnis zwischen Orient und Okzident sein könnte?" Mit dieser Frage weckt der neue Dokumentarfilm "Der Weg nach Mekka" Interesse am höchst ungewöhnlichen Lebensweg des Österreichers Muhammad Asad: Der in Lemberg/Lviv (heute Ukraine) geborene und in Wien aufgewachsene altösterreichische Jude Leopold Weiss konvertierte in den 1920er Jahren zum Islam und wurde unter seinem neuen Namen einer der bedeutendsten muslimischen Gelehrten des 20. Jahrhunderts. Er war Berater am Königshof Saudi-Arabiens, schuf eine der wichtigsten Koran-Übersetzungen, wurde Mitbegründer Pakistans und schließlich UN-Botschafter.

Intellektueller Abenteurer

"Der Weg nach Mekka" des österreichischen Regisseurs Georg Misch folgt den Lebensstationen eines intellektuellen Abenteurers, Politikers und Bestsellerautors, der mit seinem Werk und seinem Vermächtnis, Verständnis zwischen Ost und West schaffen wollte. Ausgehend von Asads außergewöhnlichem Leben zwischen den Kulturen thematisiert der Film aber auch das gegenwärtige Verhältnis zwischen der islamischen und der westlichen Welt. Gedreht in den Wüsten Arabiens ebenso wie am "Ground Zero" in New York, stellt der Film in beeindruckenden Bildern Vergangenes in aktuelle Zusammenhänge und verspricht "ein Bild von der islamischen Welt, wie es in den Medien nicht vorkommt". Die filmische Reise startet an den Randgebieten der ehemaligen Donaumonarchie und visualisiert nachträglich den Weg des jungen Leopold Weiss nach Israel. Auf seinen Reisen lernt er den Orient kennen, wird von ihm in seinen Bann gezogen und konvertiert zum Islam.

Bedeutender Kulturvermittler

Regisseur Misch zeigt in seinem "Roadmovie" die physische wie geistige Bewegung eines vom Islam faszinierten, heute trotz seiner Verdienste in Vergessenheit geratenen Religionsphilosophen. Asad, der schon als 13-Jähriger fließend Hebräisch konnte und das Alte Testament auf Aramäisch studierte, beeinflusste mit seiner Koranübersetzung das moderne theologische Denken immens. Noch heute gilt seine Übersetzung unter Fachleuten als die beste überhaupt. Durch sein Wirken wurde Asad zu einem der bedeutendsten Kulturvermittler zwischen der abendländischen Kultur und jener des Orients. Der Film über seinen Lebensweg lädt immer wieder zu einem Vergleich zwischen dem Islam zur Zeit Asads und dem heutigen ein.

Diskussion mit Religionsvertretern

"Der Weg nach Mekka" wird in einer Preview am 2. September um 18 Uhr im Wiener De-France-Kino in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie gezeigt; anschließend diskutiert Miriam Ali de Unzaga, die Mitautorin des Films, mit Vertretern von Judentum, Christentum und Islam über den Inhalt. Offizielle Premiere des Streifens ist am 15. September im Wiener Votiv Kino. (Informationen: www.derwegnachmekka.com)

 

 

Link:

Der Weg nach Mekka

 

 

 

 
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