News 23. 09. 2009

Deutscher Erzbischof kritisiert Wahlkampf von Merkel und Steinmeier

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch vermisst „die Besinnung auf die christlichen Werte“ im deutschen Wahlkampf.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, hat den Wahlkampf von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier als zu wenig auf das Christentum bezogen kritisiert. Er würde den Wahlkampf zwar nicht als gottlos bezeichnen, sagte Zollitsch am Mittwoch im Deutschlandfunk. "Aber ich vermisse tatsächlich die Besinnung auf die zentralen christlichen Werte."

Skepsis bei Steuersenkung 

Zollitsch äußerte außerdem Zweifel an der Machbarkeit des zentralen Wahlkampfversprechens von Union und FDP, nach der Bundestagswahl die Steuern zu senken. "Ich persönlich bin da skeptisch, weil ich mich frage, wie tatsächliche Steuersenkungen finanziert werden sollen." Der Erzbischof warf außerdem allen Parteien vor, in der Wirtschaftskrise nicht offen mit den Wählern umgegangen zu sein. Er habe den Eindruck, dass die Parteien "diesen Fragen ausgewichen sind", sagte Zollitsch. Die Bevölkerung müsse darüber informiert werden, dass das, was heute an Schulden gemacht werde, irgendwann zurückbezahlt werden müsse.

 

 

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