News 28. 09. 2009

Deutschland: Katholische Kirche besorgt über sinkende Wahlbeteiligung

Besorgt reagierten Vertreter der katholischen Kirche auf die deutlich gesunkene Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl in Deutschland. Die Wahlbeteiligung lag mit gut 71 Prozent mehr als sechs Prozentpunkte unter dem Wert von 2005 und bedeutete mit Abstand die geringste Wahlbeteiligung bei einer Bundestagswahl.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, erklärte gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur KNA, er hätte sich „eine höhere Beteiligung gewünscht“. Der Wähler habe entschieden, "jetzt geht es an die Arbeit". Dem Wahlkampf müssten Taten folgen, so Zollitsch.

"Erschreckende" Wahlbeteiligung

Der Leiter des Katholischen Büros bei der deutschen Bundesregierung, Prälat Karl Jüsten, bewertete die niedrige Wahlbeteiligung als "erschreckend". Die Parteien dürften darüber nicht zu schnell zur Tagesordnung übergehen, sondern müssten den Ursachen konkreter nachgehen, sagte er in Berlin. Jüsten forderte die künftige Regierung auf, eine sozial ausgewogene Politik zu betreiben. Das knappe Wahlergebnis zeige, dass die Menschen eine entsprechende soziale Färbung der Politik und sozialen Ausgleich wollen. Die Soziale Marktwirtschaft als wesentliche Gestaltung bleibe prägend für Deutschland. Jüsten betonte, die katholische Kirche werde zudem bei ethischen Fragen besonders wachsam bleiben. Dazu zähle an erster Stelle der Lebensschutz.

 

 

Hintergrund:

- news.ORF.at: Die Wahl in Deutschland

 

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