News 07. 10. 2009 |
|
Afrikas Bischöfe wegen Abschiebungen von Migranten besorgtBei der zweiten Bischofssynode für Afrika, die diese Woche im Vatikan tagt, haben die 244 Synodenmitglieder vor der dramatischen Situation afrikanischer Migranten gewarnt, die an Bord von Booten Europa zu erreichen versuchen und abgeschoben werden.Besonders schwierig sei die Lage in Libyen, Brennpunkt der Migrationsströme von Afrika nach Europa, erklärte der apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli. Flüchtlingselend"Vielen illegalen Migranten droht die Haft, die Verschleppung oder noch Schlimmeres. Sie haben weder Zugang zu medizinischer Versorgung noch zu rechtlicher Hilfe. Viele Flüchtlinge sind nach Europa mit dem Versprechen einer gut bezahlten Arbeit gekommen und müssen bei uns gefährlichen oder schlecht bezahlen Beschäftigungen nachgehen, oder sie sind arbeitslos", erklärte der Bischof. Dramatisch sei die Lage vieler Frauen, die zum Sklaventum und zur Prostitution verurteilt seien. Krise Afrikas"In Afrika gibt es über zehn Millionen Flüchtlinge, die auf der Suche nach einer Heimat sind, um in Frieden zu leben. Dieses Phänomen bezeugt die Ungerechtigkeit und die sozialpolitische Krise Afrikas. In Libyen erleben wir diese Tragödie in ihrem vollen Ausmaß", betonte Martinelli. Menschenrechte verletztDie Kirche bemühe sich um die Aufnahme von Migranten aus Eritrea, Nigeria, Äthiopien und Kongo. "Die Migration ist für viele Afrikaner eine Tragödie, vor allem weil sie meist mit Ausbeutung und Verletzung der Menschenrechte zusammenhängt. Unser Einsatz für die Migranten gibt der Kirche in einem muslimischen Kontext Glaubwürdigkeit. Unsere Kirche lebt im Dialog mit vielen Muslimen", so der Bischof.
|
![]() |