News 20. 10. 2009

In Münster entsteht "Institut für theologische Zoologie"

Der Münsteraner Theologe Rainer Hagencord hat von den Christen mehr Einsatz im Tierschutz gefordert. "Mehr als je zuvor müssen wir Christen Verantwortung für die Schöpfung zeigen", sagte er bei einem ökumenischen Freiluftgottesdienst im Zoo von Münster. An der Kapuziner-Hochschule in Münster entsteht zurzeit das weltweit erste "Institut für theologische Zoologie".

In den vergangenen zehn Jahren sei die Bedrohung von Tierarten weltweit erschreckend gestiegen, warnte Hagencord. Die Verantwortung für Tiere beginne im Kleinen, an der Fleischtheke und im Eierregal, so der Gründer des Instituts für theologische Zoologie laut "Kathpress".

Zoodirektor: Zerstörung ganzer Tierfamilien wird ignoriert

Münsters Zoodirektor Jörg Adler sagte, Tierschutz sei ein blinder Fleck in der heutigen Wahrnehmung. Zwar errege das Schicksal einzelner Tiere hohe Aufmerksamkeit. Die systematische Zerstörung ganzer Tierfamilien werde aber weitgehend ignoriert, so Adler am Rande der Feier. Rund 150 Menschen besuchten den ersten Freiluftgottesdienst im Münsteraner Zoo. Ein Anlass der Feier war die bevorstehende Gründung des Instituts für theologische Zoologie an der Kapuziner-Hochschule (PTH) in Münster. Zu der Eröffnungsveranstaltung am 15. Dezember wird auch die britische Tierforscherin und UN-Friedensbotschafterin Jane Goodall erwartet. Goodall ist Schirmherrin des Instituts.

Gegen die "Ausblendung der Tiere aus der Theologie"

Ziel der neuen Forschungsstelle an der Münsteraner Hochschule ist nach eigenen Angaben der Dialog zwischen Theologie und Biologie über Fragen der Tierethik, des Tierschutzes und einer schöpfungssensiblen Erziehung. Zugleich tritt das Institut, wie auf der Homepage zu lesen, für "die lange fällige Distanzierung von einem biblisch unhaltbaren Anthropo-Zentrismus, einer Rede vom Menschen als die 'Krone der Schöpfung' und einzig beseeltem Lebewesen", ein. Besonders möchte das Institut die "fast vollständige Ausblendung der Tiere aus der Theologie" beenden und damit zu einem "Perspektivwechsel" beitragen. Denn eine genaue Beschäftigung mit den Mitgeschöpfen des Menschen sei "keinesfalls luxuriös", sondern berühre "die zentralen Fragen der Theologie und Spiritualität".

 

 

Link:

- "Institut für theologische Zoologie"

 

 

 

 

 
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