News 27. 10. 2009 |
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Kirchen feiern zehn Jahre gemeinsame RechtfertigungslehreZehn Jahre nach der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" erinnern Katholiken und Lutheraner an die Überwindung ihres alten Streits um Gottes Gnade.In dem ökumenischen Dokument hatten die Kirchen ihre gegenseitigen Lehrverurteilungen in der zentralen theologischen Frage der göttlichen Erlösung des Menschen aufgehoben. Am 31. Oktober 1999, fast 500 Jahre nach der Reformation, war das Schriftstück in Augsburg unterzeichnet worden. An den Gedenkveranstaltungen nehmen am Wochenende in Augsburg auch Vertreter der evangelisch-methodistischen Kirche teil. Jahrhundertealter Streit beigelegtNach der "Gemeinsamen Erklärung" wird der Mensch allein aufgrund des Glaubens und der Barmherzigkeit Gottes erlöst ("gerechtfertigt"): Die guten Taten des Menschen seien nicht Bedingung, sondern "Früchte" der Erlösung. Dem göttlichen Zuspruch der Gnade folge der ethische Anspruch, auf diese Gnade mit guten Taten und einem christliches Leben zu antworten. Damit wurde der Grundansatz des Reformators Martin Luther (1483-1546) bestätigt, der im 16. Jahrhundert zur Kirchenspaltung geführt hatte. Millionen von Menschen verloren in den folgenden Konfessionskriegen ihr Leben. Im Gegensatz zu Luther hielt die katholische Kirche lange daran fest, dass der Mensch durch gute Taten und durch den Empfang der kirchlichen Sakramente etwas zu seinem Seelenheil beitragen könne. Eine Grundlage künftiger DialogeNach dem Willen der beiden großen Kirchen bildet die "Gemeinsame Erklärung" eine Grundlage dafür, auch andere theologische Streitigkeiten beizulegen. Vor allem bei der Bewertung der kirchlichen Ämter und Sakramente gibt es weiter große Unterschiede.
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