News 02. 11. 2009 |
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Zeitung: Johannes Paul II. könnte im Frühjahr seliggesprochen werdenJohannes Paul II. soll laut der römischen Tageszeitung "La Repubblica" im kommenden Frühjahr seliggesprochen werden. Nach Angaben von "La Repubblica" könnte die Seligsprechung bereits im April 2010, am fünften Todestag des polnischen Papstes, erfolgen. Auch im Marienmonat Mai könnte die Seligsprechung stattfinden.Um die Organisation der Feierlichkeiten für die Seligsprechung ist laut "La Repubblica" bereits ein Streit zwischen Rom und Krakau im Gange. Die Diözese Karol Wojtylas vor seiner Wahl zum Pontifex beansprucht, dass die Seligsprechung nicht im Vatikan, sondern in Krakau stattfindet. Dagegen wehrt sich jedoch die Stadt Rom, die anlässlich der Seligsprechung auf einen großen Pilgeransturm hofft. Keine offizielle Bestätigung des TerminsVertreter der vatikanischen Heiligsprechungskongregation und der Diözese Rom äußerten sich laut "Kathpress" nicht eindeutig zu den italienischen Medienspekulationen. Johannes Paul II. könnte "im Lauf des kommenden Jahres" selig gesprochen werden, ein Termin im April oder Mai 2010 scheine aber "ein bisschen früh", sagte der Relator des Verfahrens, P. Daniel Ols OP, am Montag auf Anfrage der römischen Gemeinschaftsredaktion deutschsprachiger katholischer Nachrichtenagenturen. Es gebe noch viel zu tun, betonte P. Ols. Zunächst habe Papst Benedikt XVI. den heroischen Tugendgrad seines Vorgängers offiziell festzustellen. Außerdem müsse der mehrere Instanzen umfassende Wunderprozess positiv beendet werden. Ein Abschluss des Verfahrens sei zwar grundsätzlich bis zum Frühjahr möglich. "Mir scheint es aber schwierig", so der Dominikaner. Aus dem Büro des zuständigen Postulators in der Diözese Rom - Msgr. Slawomir Oder - hieß es, man rechne für 2010 fest mit einer Seligsprechung von Johannes Paul II. Ein genauerer Zeitrahmen sei jedoch nicht bekannt. Diözese Krakau: Seligsprechung findet dort statt, wo der Papst es wünschtDie Erzdiözese Krakau dementierte unterdessen, die Verlegung der möglichen Seligsprechungsfeier in die südpolnische Metropole betrieben zu haben. "Die Erzdiözese Krakau ist eine zu seriöse Institution, um die Angelegenheit auf diese Art zu betreiben, erst recht, wenn es um die Beziehungen zum Vatikan geht", sagte der diözesane Pressesprecher Robert Necek der polnischen katholischen Nachrichtenagentur KAI. Die Zeremonie werde dort stattfinden, wo Papst Benedikt XVI. es wünsche, fügte er hinzu. Verfahren wurde bereits wenige Wochen nach dem Tod von Johannes Paul II. eröffnetOffiziell hat der Vatikan das Seligsprechungsverfahren für Johannes Paul II. im Juni 2005 in Rom eröffnet. Es wurde zunächst parallel in Rom und in Krakau geführt. Beobachter erwarteten damals eine Prozessdauer von drei bis sechs Jahren. Das bisher kürzeste Verfahren der Neuzeit war das für Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997), die 2003 seliggesprochen wurde, nur sechs Jahre nach ihrem Tod. Das Kirchenrecht schreibt normalerweise eine Fünfjahresfrist zwischen dem Tod und dem Auftakt des Verfahrens vor. Diese Frist setzte Benedikt XVI. für seinen Vorgänger außer Kraft. Schon wenige Wochen nach seinem Amtsantritt kündigte er an, der Seligsprechungsprozess könne unverzüglich beginnen.
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