News 12. 11. 2009

Körtner: Fragwürdige Synthese von Christentum und Kultur

Wer das Kreuz zum europäischen 'Kulturlogo' erkläre, "redet
einer fragwürdigen Synthese von Christentum und Kultur das Wort", hält  der evangelische Theologe Ulrich Körtner in einem Gastkommentar für die Tageszeitung "Die Presse" (12.11.2009) fest.

Diese Synthese sei "in doppelter Hinsicht problematisch", so der Vorstand des
Instituts für systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen
Fakultät in Wien: "Ebenso wie Kultur, Gesellschaft und Staat vor einer
Klerikalisierung zu schützen sind, so ist auch der christliche Glaube
gegen seinen ideologischen und politischen Missbrauch zu verteidigen."

Beitrag zur Religionsfreiheit

Wer am Kreuz Anstoß nehme, habe "möglicherweise mehr von der
Anstößigkeit der christlichen Botschaft verstanden als so mancher
'Kulturchrist'". Körtner erinnert in diesem Zusammenhang an die Position
der evangelischen Kirchen in Italien, die im Kruzifix-Verbot in  Schulzimmern einen Beitrag zur Religionsfreiheit sehen. In Richtung
Römisch-katholische Kirche meint Körtner: "Unausgesprochen steht hinter
dem Protest die kurzschlüssige Gleichsetzung von christlich und
katholisch." Der weltanschaulich neutrale Staat lebe von
Voraussetzungen, "die er weder schaffen noch garantieren kann", hält
Körtner fest. Dazu leisteten die christlichen Kirchen und die übrigen
Religionsgemeinschaften "einen wichtigen Beitrag".

 

Webcast:

- Orientierung, 08. 11. 2009: Konflikt ums Kruzifix

 

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