News 27. 11. 2009 |
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Sternsingeraktion 2010: Kinderrechte in Indien im MittelpunktIndien ist das Schwerpunktland der Sternsingeraktion zum Dreikönigsfest 2010. Mit den Spenden der Aktion werden jährlich rund 500 Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt. Vor allem Projekte, die auch Kindern zugute kommen, stehen im Mittelpunkt.Eines dieser Projekte ist "Reeds" (Research in Environment, Education and Development Society) im südostindischen Bundesstaat Andhra Pradesch, das "Reeds"-Direktor Reddy Satya Bhupal und seine Mitarbeiterin Usha Sree Chowdarpally am Donnerstag in Salzburg bei einer Pressekonferenz vorstellten: Große Baumwollfirmen würden die Armut der Bevölkerung für ihren Profit ausnützen, so Bhupal. 80 Prozent aller Mädchen in der Region Maddur Mandal müssten auf den Plantagen arbeiten, statt in die Schule zu gehen. Die schwere Arbeit und der massive Einsatz von Pestiziden führten zu gesundheitlichen Schäden. Zusätzlich werde durch zunehmende Dürre die Versorgung mit Wasser und Nahrung immer schwieriger. Schutz vor Ausbeutung"Reeds" ermöglicht den Mädchen den Schulbesuch und eine berufliche Ausbildung und macht bei staatlichen Stellen und über die Öffentlichkeit Druck, die Kinderarbeit abzuschaffen. Bhupal und Chowdarpally verwiesen in diesem Zusammenhang auf die geltende UN-Kinderrechtskonvention: Das Recht auf Bildung, auf Gesundheit, auf soziale Sicherheit und auf einen angemessenen Lebensstandard sowie der Schutz vor Kinderarbeit und Ausbeutung jeglicher Art. Selbsthilfe-GruppenDurch "Reeds" konnten bisher auch in 29 Dörfern 100 Selbsthilfe-Gruppen gegründet werden, die mit konkreten Maßnahmen die Ernährungs- und Gesundheitssituation vor Ort verbessern: Mit effizienter Regenwassernutzung, mit der Installation von Handpumpen für sauberes Trinkwasser, mit der Errichtung von Küchengärten und mit Know-how für verbesserte Hygiene. Besonders wichtig sei es auch, in den Dörfern das Bewusstsein für Bürgerrechte zu schaffen, und so den Staat nachdrücklich an seine Pflichten zu erinnern, betonte Bhupal. Kindsein in IndienNach Einschätzung von UNICEF profitiert ein Großteil der mehr als 414 Millionen Kinder und Jugendlichen in Indien kaum vom anhaltenden Wirtschaftsboom und technologischen Fortschritt. Trotz vieler Fortschritte im letzten Jahrzehnt ist nach wie vor die Hälfte aller Kleinkinder mangelernährt. Jährlich sterben mehr als zwei Millionen an Infektionen wie Masern oder Tetanus, die durch Impfungen und bessere Hygiene verhindert werden könnten. Gleichzeitig sind in vielen Bundesstaaten extreme Benachteiligung von Mädchen, frühe Heirat und Kinderarbeit an der Tagesordnung. Von 100 heute in Indien geborenen Kindern existieren 65 offiziell gar nicht, weil sie keine Geburtsurkunde haben; sechs bis sieben werden ihren ersten Geburtstag nicht erleben; nur jedes zweite wird gegen die gefährlichsten Kinderkrankheiten geimpft; fünf werden an den Folgen von Mangelernährung sterben und nur 25 werden die Grundschule erfolgreich abschließen. 85.000 Sternsinger unterwegsJedes Jahr ziehen in ganz Österreich rund 85.000 Buben und Mädchen als "Sternsinger" von Tür zu Tür. Sie überbringen die Weihnachtsbotschaft und bitten um Solidarität mit Menschen in Entwicklungsländern, die unter Armut, Unrecht und Ausbeutung leiden. Die Sternsingeraktion wird in mehr als 3.000 Pfarren durchgeführt. 30.000 jugendliche und erwachsene Helferinnen und Helfer unterstützen die als die "Heiligen Drei Könige" Caspar, Melchior und Balthasar verkleideten Mädchen und Buben. Die 500 Hilfsprojekte, die von der DKA (Dreikönigsaktion/Hilfswerk der Katholischen Jungschar) finanzielle Hilfe bekommen, kommen einer Million Menschen zu Gute. "Auf etlichen Reisen in Afrika, Asien und Lateinamerika bin ich in der Fremde einem Stück Heimat begegnet: Projekten der Dreikönigsaktion, die in diesen Ländern einen ausgezeichneten Namen hat. In mehr als 50 Ländern, in denen das oft unter großen Mühen gesammelte Geld Gutes bewirkt, wird deutlich, worum es sich beim Sternsingen handelt: Um einen Dienst an den ärmsten Menschen dieser Welt", schreibt Kardinal Christoph Schönborn für den aktuellen Sammlungsfolder.
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