News 11. 12. 2009 |
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Fertiges Maimonides-Zentrum komplettiert neuen Wiener IKG-CampusMit der Eröffnung des Maimonides-Zentrums, eines modernen Senioren- und Pflegeheims, am kommenden Dienstag wurde der neue Campus der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in der Wiener Leopoldstadt nun endgültig fertiggestellt. Der rund 28.000 Quadratmeter große Komplex in der Simon-Wiesenthal-Gasse nahe der künftigen U2-Station "Donaumarina" wurde in dreijähriger Bauzeit um 93,5 Millionen Euro errichtet. Außer dem Maimonides-Zentrum umfasst er auch die Zwie Perez Chajes-Schule samt Kindergarten sowie das Hakoah Sport- und Freizeitzentrum, die schon 2008 eröffnet wurden.Das nach dem bedeutendsten jüdischen Gelehrten des Mittelalters benannte Maimonides-Zentrum besteht aus betreuten Wohnungen mit 204 Betten, die das bisherige IKG-Heim in Döbling ersetzen. Die Übersiedelung von knapp 150 Personen soll bis 21. Dezember abgeschlossen sein, sagte IKG-Präsident Ariel Muzicant am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Zum Zentrum gehört zudem eine "Seniorenresidenz" mit 38 Appartements mit zusätzlichem Serviceangebot sowie 111 herkömmliche Wohnungen. Für die Vergabe der Plätze ist eine Mitgliedschaft bei der Kultusgemeinde nicht erforderlich, die Religionsangehörigkeit werde ebenfalls nicht überprüft, so Muzicant. "Ghettoisierung" im "positiven Sinne"Den Begriff "Ghettoisierung" im Zusammenhang mit dem Campus will der IKG-Chef nur "im positiven Sinne" gelten lassen. Da die jüdische Gemeinschaft in Wien nur mehr sehr klein sei, müsse man eben alle Kräfte konzentrieren, um ein derartiges Projekt zu realisieren. Was die Finanzierung betrifft, hat die IKG rund 30 Mio. Euro selbst gestellt. Derselbe Betrag wurde durch die Aufnahme geförderte Kredite beglichen. Weitere 27 Mio. Euro kommen aus Fördertöpfen etwa der Stadt und diverser Ministerien, 4,5 Mio. Euro konnten durch Mitgliederspenden aufgetrieben werden. Laut Muzicant muss die Kultusgemeinde somit noch eine ausständige Summe von 1,5 Mio. Euro auftreiben. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte der jüdische Sportverein Hakoah am jetzigen Campus-Standort über Plätze verfügt, die im Zuge des NS-Terrors "arisiert" wurden. Die betroffenen Flächen bekam Hakoah erst 2002 zurück - auf Basis des "Washingtoner Abkommens" zur Entschädigung für den Vermögensraub von Nazis. Zusätzlich benötigtes Areal wurde von der IKG nachträglich zugekauft. Eröffnung am DienstagOffiziell eröffnet wird der Campus am kommenden Dienstag von Bundespräsident Heinz Fischer, wobei auch Israels Verteidigungsminister Ehud Barak auf der Gästeliste steht. Ob er tatsächlich kommen wird, ist laut IKG noch nicht ganz fix. Bereits am Sonntag sind alle Wiener ab 14.00 Uhr zu einem Tag der offenen Tür geladen, um gemeinsam Chanukka, das traditionelle jüdische Lichtfest, zu feiern. Neben Popstar Idan Raichel wird auch der Wiener Jüdische Chor dort konzertieren.
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