News 18. 12. 2009

Salesianer feiern 150-jährigen Einsatz für die Jugend

Weltweit feiern die Salesianer Don Boscos am 18. Dezember den 150. Jahrestag der Gründung ihres Ordens durch den italienischen Priester und Sozialpionier Giovanni Bosco (1815-88).

In Wien leitet der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz - er ist selbst Salesianer Don Boscos - am kommenden Freitag, 18. Dezember, um 19 Uhr einen Festgottesdienst zum Jubiläum im Don-Bosco-Haus in Hietzing. Alle anwesenden Salesianer werden dabei ihre Ordensgelübde erneuern.

Engagement für Jugend

Für die Salesianer in Österreich ist das Ordensjubiläum auch Auftrag, in die Zukunft zu blicken. Das Anliegen des großen Jugendapostels Don Bosco sei heute aktueller denn je, wie Provinzial P. Rudolf Osanger betont. "Heute wie damals suchen die Jugendlichen Halt, Orientierung, Gemeinschaft und Lebenssinn; und wie damals fehlen heute die erwachsenen Vorbilder dafür". Mit ihrem Wirken "mitten unter der Jugend" wollten die Salesianer auch Jugendliche dazu ermutigen, in der Nachfolge Don Boscos für andere Menschen da zu sein und sich einzusetzen, so der Provinzial. Durch das im Jubiläumsjahr gestartete "Zukunftsprojekt Europa" soll die ursprüngliche Dynamik der Jugendpastoral von Don Bosco neu spürbar werden. Neue Ideen, bessere Ausbildung für die Mitarbeiter und ein noch stärkerer Kontakt mit jungen Salesianern aus anderen Ordensprovinzen sollen das Signal zu einem neuen Aufbruch geben, erklärt P. Osanger. Sichtbar ist diese Bemühen etwa im neuen Jugendzentrum, das im Mai 2009 in Wien-Neuerdberg eröffnet worden ist. Neu gestaltet wurde in den vergangenen Monaten auch das ordenseigene "Don-Bosco-Magazin". Die 1877 von Don Bosco in Italien gegründete Zeitschrift erscheint seit 1895 auch in deutscher Sprache. Im Zentrum stehen Berichte aus dem Ordensleben sowie Themen und Anregungen für Kinder, Jugendliche, Familien und sozial benachteiligte Menschen.

Gründung am 18. Dezember 1859

Giovanni Bosco wurde 1815 in Becchi in der Nähe von Turin als Kind einer tiefreligiösen Bauernfamilie geboren. Das Geld für seine schulische Ausbildung musste er sich selbst verdienen. Dabei erlernte er handwerkliche Fertigkeiten als Schmied, Tischler, Schneider und Kellner. Von 1835 bis 1841 studierte er in Chieri Theologie und wurde anschließend in Turin zum Priester geweiht.

Straßenkinder

In seiner seelsorglichen Tätigkeit zeichnete sich für ihn bald seine vorrangige Bestimmung zur Erziehung Jugendlicher ab, die aufgrund der schwierigen Situation jener Zeit (beginnende Industrialisierung) vom Land in die Stadt Turin gekommen und dort sozial entwurzelt, arbeitslos oder straffällig geworden waren. Don Bosco holte sie von der Straße und nahm sie in seinem "Oratorio", einem offenen Jugendzentrum, auf. Für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen betrachtete er vier Elemente als wesentlich: Geborgenheit, Freizeit, Bildung und Glaube. Don Bosco gründete bald Wohnheime und Werkstätten für die Jugendlichen und sorgte sich um ihre schulische, berufliche und sittlich-religiöse Bildung. Er war Pädagoge, Schriftsteller, Sozialarbeiter und begeisterter Priester in einer Person.

Neue Kongregation

Als offizielles Gründungsdatum des Salesianerordens gilt der 18. Dezember 1859. Don Bosco hatte neun Tage zuvor seine engsten Mitarbeiter versammelt und angekündigt, eine Kongregation gründen zu wollen. In die Kongregation sollten nur die aufgenommen werden, die bereit seien, die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams abzulegen. Nach einer Woche Bedenkzeit erklärten sich fast alle der Mitarbeiter dazu bereit. Sie wählten Don Bosco zum Generaloberen; die "Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales" - heute "Salesianer Don Boscos" genannt - war gegründet. Zusammen mit Maria Domenica Mazzarello gründete Don Bosco auch die "Don Bosco-Schwestern". Der Jugendapostel starb am 31. Jänner 1888 und wurde vor 75 Jahren, am Ostersonntag, dem 1. April 1934, heilig gesprochen.

16.400 Salesianer in 132 Ländern

In 132 Ländern setzen sich heute rund 16.400 Salesianer Don Boscos im Sinne ihres Gründers für Kinder und Jugendliche am Rande der Gesellschaft ein: in Jugend- und Ausbildungszentren, Schulen und Universitäten sowie in der Pfarrseelsorge.

Seit über 100 Jahren in Österreich

In Österreich engagieren sich die Salesianer und ihre Mitarbeiter schon seit mehr als 100 Jahren für Jugendliche. Derzeit betreuen die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco-Schwestern Kindergärten und Schulen, leiten Pfarren und Jugendzentren, führen Studenten- und Schülerwohnheime und laden in der Salesianischen Jugendbewegung zu zahlreichen Freizeitaktivitäten und religiösen Angeboten ein. Insgesamt 1.500 Jugendliche besuchen in Österreich Schulen, pfarrliche Gruppen oder Heime der Salesianer. Weitere 400 Jugendliche kommen regelmäßig in die Jugendzentren. Den sozialen Herausforderungen kommen auch Partnerorganisationen nach: Die Don Bosco-Aktion "Jugend Eine Welt" organisiert Freiwilligeneinsätze für junge Erwachsene und unterstützt Projekte in den Ländern des "Südens". Das "Don Bosco Flüchtlingswerk" betreut unbegleitete minderjährige Asylwerber. In diesem Hilfswerk engagieren sich ebenfalls zahlreiche Jugendliche ehrenamtlich.

 

 

 

Link:

Don Bosco Österreich

 

 

 

 

 
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