News 14. 01. 2010

Erdbeben in Haiti: Hilfe der Kirchen voll angelaufen

Nach dem schweren Erdbeben in Haiti ist die Hilfe kirchlicher Netzwerke voll angelaufen. Die Caritas verteilt trotz schwierigster Bedingungen erste Lebensmittel, Decken und Hygieneartikel an die Katastrophenopfer. Die Ausmaße der Katastrophe seien unvorstellbar“, heißt es von Seiten der Diakonie Katastrophenhilfe.

Zahlreiche Hilfsorganisationen versuchen, die Opfer mit sauberem Trinkwasser, Lebensmittel und medizinischer Betreuung zu versorgen. Ziel ist dabei auch, den Ausbruch von Seuchen zu verhindern.

Kein Wasser, kein Strom, kein Telefon

"Die Menschen in diesem bitterarmen Land werden vor allem für Notunterkünfte und beim Wiederaufbau unsere Hilfe benötigen", erklärt Caritas-Katastrophehilfeleiterin Wartha."Wir können Gott sei Dank auf Katastrophenlager am Ort zurückgreifen, die nicht zerstört wurden", so Sabine Wartha, Katastrophehilfeleiterin der Caritas Österreich, in einer Aussendung. Zusätzliche Hilfsgüter werden derzeit aus Lagern der benachbarten Dominikanischen Republik geliefert. Internationale Caritas-Helfer sind in das Krisengebiet unterwegs, um die lokale Caritas zu unterstützen. Die Caritas betreibt in Haiti etwa 200 Gesundheitszentren. Wie viele vom Erdbeben zerstört wurden, sei noch nicht bekannt, so Wartha. Der Großteil des verwüsteten Gebietes um die Hauptstadt Port-au-Prince ist nach wie vor ohne Wasser, Elektrizität und Telefonverbindungen.

Decken, Lebensmittel, Trinkwasser

„Unsere Mitarbeitenden im Büro sind zum Glück unverletzt, einige suchen auch noch nach ihren eigenen Angehörigen. Wir helfen nahezu rund um die Uhr, die Ausmaße der Katastrophe sind unvorstellbar“, berichtet Astrid Nissen Projektleiterin der Diakonie Katastrophenhilfe. Besonders betroffen seien die Slums an den Berghängen der Stadt, die sehr eng und anarchisch gebaut sind. Die Diakonie Katastrophenhilfe ist seit 2005 mit einem eigenen Projektbüro in Haiti tätig und hilft der Bevölkerung eines der ärmsten Länder der Welt. Gemeinsam mit den Diakonie-Partnern ist derzeit alles auf die Nothilfemaßnahmen konzentriert. Um dringend benötigte Decken, Lebensmittel, Trinkwasser und Zelte für die Erstversorgung vor Ort kaufen zu können, werden Spenden benötigt. „Zahlreiche starke Nachbeben versetzten die Bevölkerung in Panik, die die Nacht größtenteils auf den Strassen verbracht hatte. Die noch funktionierenden Krankenhäuser sind überfüllt. Ich habe in drei Krankenhäusern Ärzte gesehen, die bei Kerzenlicht Verletzten helfen“, berichtet Nissen.

Obdach, Essen, seelischer Beistand

"Jetzt geht es für zehntausende Menschen um das Überleben", appelliert auch der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke "Missio Austria", Msgr. Leo Maasburg, an die Solidarität der Österreicher. "Missio" hat den Menschen in Haiti über kirchliche Projektpartner und Netzwerke bereits 50.000 Euro an Soforthilfe zur Verfügung gestellt. "Am schlimmsten leiden unter einer solchen Katastrophe immer die Mittellosen", erklärte Maasburg: "Ihnen hilft nun die Kirche gezielt." Hilfreich sei dabei das besonders dichte Netzwerk der katholischen Kirche in Haiti. "Gerade in so einem Fall muss man sich auf Netzwerke verlassen können, damit Hilfe auch tatsächlich ankommt", so Maasburg weiter. Die Päpstlichen Missionswerke verfügten über eine solche effiziente Hilfsstruktur. Laut "Missio" leisten Ordensleute und Priester bereits seit Beginn der Katastrophe persönliche Hilfe. Wo immer möglich, gewähren Kirchen, Klöster und kirchliche Einrichtungen den Opfern Obdach, Essen und auch seelischen Beistand.

"Nachbar in Not"

Angesichts der verheerenden Situation nach dem Erdbeben auf Haiti startet in Österreich eine eigene Welle der Hilfsaktion "Nachbar in Not". "Die Situation in Haiti ist derartig dramatisch und die Lage der Menschen derartig verzweifelt, dass es eine entsprechende Hilfsreaktion braucht", erklärte "Nachbar in Not"-Vorstand und Caritas-Auslandshilfechef Christoph Petrik-Schweifer am Donnerstag im Gespräch mit "Kathpress". "Nachbar in Not" stelle jenen "nationalen Schulterschluss" der Hilfsorganisationen dar, der in einer solchen Situation notwendig sei, so Petrik-Schweifer.

 

 

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- 13. 01. 2010: Notruf: Schweres Erdbeben auf Haiti
 
 

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Empfänger: Missio Päpstliche Missionswerke

PSK 7.015.500, BLZ 60.000
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Spendenkonto Nachbar in Not

PSK 90 150 300, BLZ 60.000

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