News 12. 02. 2010 |
In rund 40 Ländern werden Kindersoldaten eingesetztAuf das Leid hunderttausender Kinder, die weltweit als Kindersoldaten zum Kampfeinsatz in Kriegen und bewaffneten Konflikten gezwungen werden, machen am heutigen Internationalen Gedenktag gegen den Einsatz von Kindersoldaten zahlreiche Organisationen aufmerksam. Weltweit werden rund 300.000 Kinder als Soldaten missbraucht.Das katholische Hilfswerk Missio unterstützt zahlreiche Projekte im Kampf gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Dieser Missbrauch "ist eines der unmenschlichsten Dramen unserer Zeit", betonte Missio-Nationaldirektor Leo Maasburg anlässlich des internationalen Gedenktages am 12. Februar. Ein Schwerpunkt der Missio-Hilfeleistungen liegt in Uganda, wo seit 1988 Bürgerkrieg herrscht. Während des Konflikts sollen dort über 20.000 Kinder entführt und als Soldaten eingesetzt worden sein. Missio trat als Vermittler zwischen der Regierung und den Rebellen der "Lord's Resistance Army" (LRA) ein. Mit Therapien und einer Schul- und Berufsausbildung versucht die Hilfsorganisation die Kindersoldaten zu befreien und wieder in die Gesellschaft einzugliedern. "Viele Kinder haben mehr Grauen erlebt, als wir uns vorstellen können"Auch "Jugend Eine Welt", die entwicklungspolitische Initiative der Salesianer Don Boscos, engagiert sich in der Hilfe für ehemalige Kindersoldaten. Anlässlich des Internationalen Tages gegen den Einsatz von Kindersoldaten wies Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von "Jugend Eine Welt", darauf hin, dass nach wie vor in vielen Ländern Minderjährige vom Militär und Rebellengruppen rekrutiert und in bewaffneten Konflikten als Soldaten eingesetzt werden. Die Auswirkungen kriegerischer Konflikte treffen laut Heiserer aber nicht nur Kinder und Jugendliche im unmittelbaren Kampfeinsatz massiv: "Gewalt, Flucht und Angst traumatisieren junge Menschen schwer. In jungen Jahren haben Kinder, die in Bürgerkriegsgebieten oder politisch unstabilen Regionen leben, oft schon mehr Grauen erlebt, als wir uns vorstellen können." In den von "Jugend Eine Welt" unterstützten Don-Bosco-Projekten z.B. in Bosnien-Herzegowina, Burma, Kolumbien, Liberia, im Kongo, Kosovo oder auf Sri Lanka werden diese Kinder "aufgefangen", heißt es in der Aussendung am Dienstag. In speziellen Reintegrationsprogrammen werden Heranwachsende, die Krieg hautnah miterlebt haben, psychologisch, therapeutisch und pädagogisch betreut. Appell an die BundesregierungDie Hilfsorganisation "World Vision Österreich" fordert anlässlich des internationalen Gedenktages die österreichische Bundesregierung dazu auf, sich verstärkt für eine weltweite Durchsetzung des Verbotes des Einsatzes von Kindersoldaten einzusetzen. Der Einsatz von Kindersoldaten sei, so Amanda Platzer, Geschäftsführerin von "World Vision Österreich", "zutiefst menschenverachtend und einer zivilisierten Gesellschaft unwürdig.“ Rund 300.000 KindersoldatenLaut Schätzungen müssen in 40 Ländern der Erde rund 300.000 Kinder und Jugendliche in Kriegen für die Erwachsenen ihre Köpfe hinhalten; besonders dramatisch ist die Situation im Kongo, im Tschad, in Uganda, in Burma und in Kolumbien. Mädchen und Buben werden dort mit vorgehaltener Waffe aus ihren Dörfern entführt und danach zum Töten gedrillt. Viele der Verschleppten werden als Soldaten und Sexsklavinnen missbraucht und durch Drogen und Alkohol gefügig gemacht. "Red Hand Day"An das Schicksal der tausenden Kindersoldaten erinnert jährlich der Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Der Gedenktag ist auch als "Red Hand Day" bekannt - die Rote Hand ist das internationale Protestsymbol gegen den militärischen Einsatz von Kindern und Jugendlichen. Weltweit sollen Menschen mit einem roten Handabdruck sichtbar gegen Einsätze von Kindersoldaten protestieren. Der Gedenktag erinnert an das Inkrafttreten eines entsprechenden Zusatzprotokolls zur UN-Kinderrechtskonvention am 12. Februar 2002.
Links:- "Missio"
- news.ORF.at: Das Schicksal eines Kindersoldaten
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