News 02. 08. 2010

Ministrantentreffen in Rom

Mit dem Aufstellen einer Statue des Ministranten-Patrons Tarcisius auf dem Petersplatz in Rom ist am Montag die Internationale Ministrantenwallfahrt gestartet. Zu dem Großtreffen unter dem Titel "Aus der wahren Quelle trinken" hatten sich mehr als 53.000 Mädchen und Buben aus 17 Ländern angemeldet: Aus Österreich sind rund 3.200 "Minis" nach Rom gepilgert, die meisten davon kommen aus den Diözesen Linz und Wien. Höhepunkte des Treffens sind ein Abendgebet auf dem Petersplatz am Dienstag und eine Generalaudienz mit Papst Benedikt XVI. am Mittwoch.

Die rund fünf Meter hohe und fünf Tonnen schwere Bronzeplastik des Schweizer Künstlers Bernhard Lang traf auf einem Tieflader im Vatikan ein. Die Skulptur soll am kommenden Mittwoch von Papst Benedikt XVI. gesegnet werden und anschließend bei der römischen Calixtus-Katakombe an der Via Appia Antica ihren endgültigen Platz finden. Das Werk war zuvor bereits bei nationalen Ministrantentreffen in der Schweiz, Luxemburg und Ungarn dabei gewesen.

Der Heilige Tarcisius

Der Legende nach sollte der 12-jährige Tarcisius in der Zeit der Christenverfolgungen in Rom die Kommunion zu Kranken bringen; auf dem Weg wurde er von einer Gruppe Gleichaltriger aufgehalten, die wissen wollten, was er unter seiner Tunika verbirgt. Als Tarcisius weitergehen wollte, wurde er von den Buben brutal zusammengeschlagen und erlag schließlich seinen Verletzungen.

Zahlreiche Bischöfe begleiten die Ministranten

Neben den zentralen Veranstaltungen absolvieren die einzelnen Diözesangruppen im Laufe des Ministrantentreffens auch ein kulturelles und spirituelles Rahmenprogramm. Dazu sind aus Österreich u.a. Bischof Ludwig Schwarz, Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Jakob Bürgler und der diözesane Referent für Ministrantenpastoral der Diözese Graz-Seckau, Johannes Huber, angereist. Aus Deutschland sind mehr als 20 Bischöfe dabei; auch aus der Schweiz, Belgien, Luxemburg, Portugal, Serbien und der Slowakei begleiten zahlreiche Bischöfe ihre "Minis". Organisiert wird das Großtreffen von der internationalen Messdiener-Vereinigung CIM, die heuer ihr 50-jähriges Bestehen feiert.

Veranstalter: Missbrauch ist kein Thema

Wie die Organisatoren am Montag mitteilten, werde die Veranstaltung in keiner Weise vom Missbrauchsskandal in der Katholischen Kirche überschattet. Vor dem Hintergrund der Pädophiliefälle habe es zwar Rückfragen von Eltern zur Betreuung der Jugendlichen, aber keine einzige Abmeldung gegeben, sagte CIM-Vizepräsident Peter Hahnen am Montag in Rom vor Journalisten. Beim Treffen gehe es nicht darum, mit Zehntausenden Jugendlichen "die Reihen fest zu schließen oder die Augen vor den Problemen zu verschließen", im Vordergrund stehe vielmehr die Wallfahrt und das gemeinsame Feiern, so Hahnen. Der Zulauf zu dem Treffen bedeute auch einen Vertrauensvorschuss und eine Verantwortung für die Beauftragten der Ministrantenpastoral. CIM-Präsident Weihbischof Martin Gächter unterstrich, sexueller Missbrauch betreffe teils Jahrzehnte zurückliegende Vorgänge und stelle aus seiner Sicht "kein besonders aktuelles Problem für das Pfarreileben" dar. Ein Beleg dafür sei, dass die Ministranten zahlreicher als je zuvor zu der internationalen Begegnung nach Rom gekommen seien.

 

 

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