Ministrantentreffen in Rom
Mit dem Aufstellen einer Statue des Ministranten-Patrons Tarcisius auf
dem Petersplatz in Rom ist am Montag die Internationale
Ministrantenwallfahrt gestartet. Zu dem Großtreffen unter dem Titel "Aus der
wahren Quelle trinken" hatten sich mehr als 53.000 Mädchen und Buben aus 17
Ländern angemeldet: Aus Österreich sind rund 3.200 "Minis" nach Rom
gepilgert, die meisten davon kommen aus den Diözesen Linz und Wien.
Höhepunkte des Treffens sind ein Abendgebet auf dem Petersplatz am Dienstag
und eine Generalaudienz mit Papst Benedikt XVI. am Mittwoch.
Die rund fünf Meter hohe und fünf Tonnen schwere
Bronzeplastik des Schweizer Künstlers Bernhard Lang traf auf einem Tieflader
im Vatikan ein. Die Skulptur soll am kommenden Mittwoch von Papst Benedikt
XVI. gesegnet werden und anschließend bei der römischen Calixtus-Katakombe
an der Via Appia Antica ihren endgültigen Platz finden. Das Werk war zuvor
bereits bei nationalen Ministrantentreffen in der Schweiz, Luxemburg und
Ungarn dabei gewesen.
Der Heilige Tarcisius
Der Legende nach sollte der 12-jährige Tarcisius in der
Zeit der Christenverfolgungen in Rom die Kommunion zu Kranken bringen; auf
dem Weg wurde er von einer Gruppe Gleichaltriger aufgehalten, die wissen
wollten, was er unter seiner Tunika verbirgt. Als Tarcisius weitergehen
wollte, wurde er von den Buben brutal zusammengeschlagen und erlag
schließlich seinen Verletzungen.
Zahlreiche Bischöfe begleiten die Ministranten
Neben den zentralen Veranstaltungen absolvieren die
einzelnen Diözesangruppen im Laufe des Ministrantentreffens auch ein kulturelles und spirituelles
Rahmenprogramm. Dazu sind aus Österreich u.a. Bischof Ludwig Schwarz,
Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Jakob Bürgler und der diözesane
Referent für Ministrantenpastoral der Diözese Graz-Seckau, Johannes Huber,
angereist. Aus Deutschland sind mehr als 20 Bischöfe dabei; auch aus der
Schweiz, Belgien, Luxemburg, Portugal, Serbien und der Slowakei begleiten
zahlreiche Bischöfe ihre "Minis". Organisiert wird das Großtreffen von der
internationalen Messdiener-Vereinigung CIM, die heuer ihr 50-jähriges
Bestehen feiert.
Veranstalter: Missbrauch ist kein Thema
Wie die Organisatoren am Montag mitteilten, werde die
Veranstaltung in keiner Weise vom Missbrauchsskandal in der Katholischen
Kirche überschattet. Vor dem Hintergrund der Pädophiliefälle habe es zwar
Rückfragen von Eltern zur Betreuung der Jugendlichen, aber keine einzige
Abmeldung gegeben, sagte CIM-Vizepräsident Peter Hahnen am Montag in Rom vor
Journalisten. Beim Treffen gehe es nicht darum, mit Zehntausenden
Jugendlichen "die Reihen fest zu schließen oder die Augen vor den Problemen
zu verschließen", im Vordergrund stehe vielmehr die Wallfahrt und das
gemeinsame Feiern, so Hahnen. Der Zulauf zu dem Treffen bedeute auch einen
Vertrauensvorschuss und eine Verantwortung für die Beauftragten der
Ministrantenpastoral. CIM-Präsident Weihbischof Martin Gächter unterstrich,
sexueller Missbrauch betreffe teils Jahrzehnte zurückliegende Vorgänge und
stelle aus seiner Sicht "kein besonders aktuelles Problem für das
Pfarreileben" dar. Ein Beleg dafür sei, dass die Ministranten zahlreicher
als je zuvor zu der internationalen Begegnung nach Rom gekommen seien.
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- 27. 07. 2010:
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