Caritas Wien eröffnet Haus Noah für ältere Wohnungslose
Wiens Caritas-Direktor Michael Landau hat am Donnerstag gemeinsam mit
Sozialstadträtin Sonja Wehsely das neue sozial betreute Wohnhaus "Noah" in
der Donaustadt eröffnet. Über 100 ältere Menschen ohne eigene Wohnung wird
in der Caritas-Einrichtung neben einem Dach über dem Kopf auch Unterstützung
im Alltag geboten.
Die Kosten von insgesamt 8,5 Millionen Euro wurden
durch den Fonds Soziales Wien gefördert. Zwei Jahre nach dem Spatenstich
konnte die 112-Einheiten-Anlage in der Heustadelgasse am Donnerstag seiner
Bestimmung und den neuen Bewohnern im Rahmen einer offiziellen
Eröffnungsfeier übergeben werden. Es richtet sich speziell an ältere
Menschen, die obdachlos wurden und möchte "Menschen mit körperlichen,
psychischen oder sozialen Beeinträchtigungen ein eigenständiges Wohnen auf
Dauer" ermöglichen.
Besondere Zielsetzung
Landau hob beim Festakt die besondere Zielsetzung des
Hauses hervor: Die Einrichtung will sicherstellen "dass die Menschen so
selbstständig wie möglich und so betreut wie notwendig wohnen" können. "Das
soziale Herz der Stadt Wien ist groß", so Landau, und dies zeigt sich erneut
anhand dieser Einrichtung. Menschen, die "nicht auf der Sonnenseite geboren
sind" oder bei denen "es Schicksalsschläge gegeben hat", möchte man ein
Altern in Würde gewährleisten, so Gesundheits- und Sozialstadträtin Wehsely.
Ihr sei es wichtig, dass die Wien attestierte "höchste Lebensqualität" für
alle, auch für die Schwachen, gelte. Obwohl es anfangs noch von Seiten der
Anwohner Bedenken wegen des Wohnhauses gegeben hat, zeigte sich der
Bezirksvorsteher von Donaustadt, Norbert Scheed, optimistisch, was das
Zusammenleben angeht. Landau dazu: "Ich bin froh, dass das Miteinander hier
in der Region mittlerweile gut läuft."
Lebensabend in Würde
Als einen "weiteren Schritt zur Verbesserung der
Situation von Wohnungslosen" bezeichnete der Caritasdirektor die Übergabe an
die neuen Bewohner. Sie konnten teilweise bereits ab Mitte Juli ihre
Ein-Personen-Appartements beziehen. "Das Angebot des Hauses richtet sich an
Frauen und Männer, die ihre Wohnung verloren haben, und an Patienten aus der
Geriatrie, die keine ständige pflegerische Versorgung mehr benötigen", so
der Pressesprecher der Caritas der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner. Die
Bewohner werden im Haus Noah Unterstützung im Alltag finden, können die
Mahlzeiten gemeinsam einnehmen und haben einen großen Garten zur Verfügung.
Ziel sei es, den Menschen mittels Wohnungen auf Dauer "einen Lebensabend in
Würde" bieten zu können, sagte Landau. Das Projekt kostete insgesamt 8,5
Millionen Euro, davon steuerte die Stadt Wien rund 2,3 Millionen Euro aus
Mitteln der Wohnbauförderung bei.
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