News 24. 11. 2010

Diözese Eisenstadt will "lückenlose Aufklärung" von Vorwürfen

Die Diözese Eisenstadt hat am Mittwoch zu Vorwürfen Stellung genommen, die in der ORF-Sendung "Report" vom Dienstagabend gegen den neuen Leiter des diözesanen Schulamtes, Erich Seifner, erhoben wurden.

Seifner war darin vorgehalten worden, in seiner Zeit als Religionslehrer Gewalt gegen Kinder angewendet zu haben. Die Diözesanleitung erachte eine "lückenlose Aufklärung" der Vorwürfe für notwendig, heißt es in der Stellungnahme. Betroffene könnten sich dazu an die diözesanen Ombudsstellen wenden.

Keine Anschuldigungen bekannt

Seit dem Amtsantritt Seifners mit 25. September 2010 seien der Diözesanleitung keine Anschuldigungen, weder schriftlich noch mündlich, gegen ihn zur Kenntnis gebracht worden. Für die Zeit vor Übernahme der Leitung des Schulamtes lägen ebenfalls keine schriftlichen Anschuldigungen vor. "Sollten in dieser Zeit mündliche Vorwürfe erhoben worden sein, so wäre es Aufgabe des damaligen Direktors des Schulamtes bzw. des zuständigen Fachinspektors gewesen, diesen nachzugehen", hebt die Diözese hervor.

Umfassende Klärung

Gegenüber "Kathpress" bekräftigte Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics seinen Willen zu einer umfassenden Klärung der Anschuldigungen. Dies wäre im Sinne aller Beteiligten. Als Ansprechpartner für eventuelle Betroffene böten die Ombudsstellen einen entsprechenden und vertraulichen Rahmen.

Handgreiflich?

Gegen den von Bischof Ägidius Zsifkovics neu eingesetzten Schulamtsleiter der Diözese Eisenstadt sind Vorwürfe erhoben worden: Im ORF-Magazin "Report" Dienstagabend trat anonym eine Mutter auf und berichtete, dass der Pfarrer - seit 1974 ist er Religionslehrer - Kinder geschlagen haben soll. Auch ein ehemaliger Religionsinspektor berichtete, ihm sei zu Ohren gekommen, der Geistliche sei "da und dort handgreiflich geworden". Der Betroffene wies gegenüber dem ORF die Vorwürfe zurück und kündigte rechtliche Schritte an.

"Stimmt nicht"

Den Aussagen der Frau im "Report" zufolge soll sich der Pfarrer gewisse Kinder "herausgepickt" und zu ihnen unter anderem "Scheiß Zigeuner" gesagt haben. "Er flippt so schnell aus", so die Mutter. Der Geistliche wies die Vorwürfe, dass er Kindern gegenüber handgreiflich geworden sein soll, zurück: "Das stimmt nicht. Ich werde damit meinen Anwalt beschäftigten." Der Pfarrer ist seit 1974 als Religionslehrer in der Diözese Eisenstadt tätig. Beim Landesschulrat und von der Staatsanwaltschaft Eisenstadt hieß es auf APA-Anfrage, dass gegen den Geistlichen im Hinblick auf die Vorwürfe keine schriftlichen Beschwerden bekannt seien.

Laieninitiative

"Schwere Vorwürfe", die einer lückenlosen Aufklärung und sofortiger Konsequenzen bedürften, ortet in einer Aussendung die "Laieninitiative" . Bis zur vollständigen Klärung müsse Bischof Zsifkovics den Schulamtsleiter "selbstverständlich  beurlauben", so Eduard Posch, Sprecher der Initiative im Burgenland, die sich als "katholischen Reformbewegung" bezeichnet. Auch eine Stellungnahme des Diözesanbischofs wurde gefordert.

 

 

 

 

 

 
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