Diözese Eisenstadt will "lückenlose Aufklärung" von Vorwürfen
Die Diözese Eisenstadt hat am Mittwoch zu Vorwürfen Stellung genommen,
die in der ORF-Sendung "Report" vom Dienstagabend gegen den neuen Leiter des
diözesanen Schulamtes, Erich Seifner, erhoben wurden.
Seifner war darin vorgehalten worden, in seiner Zeit
als Religionslehrer Gewalt gegen Kinder angewendet zu haben. Die
Diözesanleitung erachte eine "lückenlose Aufklärung" der Vorwürfe für
notwendig, heißt es in der Stellungnahme. Betroffene könnten sich dazu an
die diözesanen Ombudsstellen wenden.
Keine Anschuldigungen bekannt
Seit dem Amtsantritt Seifners mit 25. September 2010
seien der Diözesanleitung keine Anschuldigungen, weder schriftlich noch
mündlich, gegen ihn zur Kenntnis gebracht worden. Für die Zeit vor Übernahme
der Leitung des Schulamtes lägen ebenfalls keine schriftlichen
Anschuldigungen vor. "Sollten in dieser Zeit mündliche Vorwürfe erhoben
worden sein, so wäre es Aufgabe des damaligen Direktors des Schulamtes bzw.
des zuständigen Fachinspektors gewesen, diesen nachzugehen", hebt die
Diözese hervor.
Umfassende Klärung
Gegenüber "Kathpress" bekräftigte Diözesanbischof
Ägidius Zsifkovics seinen Willen zu einer umfassenden Klärung der
Anschuldigungen. Dies wäre im Sinne aller Beteiligten. Als Ansprechpartner
für eventuelle Betroffene böten die Ombudsstellen einen entsprechenden und
vertraulichen Rahmen.
Handgreiflich?
Gegen den von Bischof Ägidius Zsifkovics neu
eingesetzten Schulamtsleiter der Diözese Eisenstadt sind Vorwürfe erhoben
worden: Im ORF-Magazin "Report" Dienstagabend trat anonym eine Mutter auf
und berichtete, dass der Pfarrer - seit 1974 ist er Religionslehrer - Kinder
geschlagen haben soll. Auch ein ehemaliger Religionsinspektor berichtete,
ihm sei zu Ohren gekommen, der Geistliche sei "da und dort handgreiflich
geworden". Der Betroffene wies gegenüber dem ORF die Vorwürfe zurück und
kündigte rechtliche Schritte an.
"Stimmt nicht"
Den Aussagen der Frau im "Report" zufolge soll sich der
Pfarrer gewisse Kinder "herausgepickt" und zu ihnen unter anderem "Scheiß
Zigeuner" gesagt haben. "Er flippt so schnell aus", so die Mutter. Der
Geistliche wies die Vorwürfe, dass er Kindern gegenüber handgreiflich
geworden sein soll, zurück: "Das stimmt nicht. Ich werde damit meinen Anwalt
beschäftigten." Der Pfarrer ist seit 1974 als Religionslehrer in der Diözese
Eisenstadt tätig. Beim Landesschulrat und von der Staatsanwaltschaft
Eisenstadt hieß es auf APA-Anfrage, dass gegen den Geistlichen im Hinblick
auf die Vorwürfe keine schriftlichen Beschwerden bekannt seien.
Laieninitiative
"Schwere Vorwürfe", die einer lückenlosen Aufklärung
und sofortiger Konsequenzen bedürften, ortet in einer Aussendung die
"Laieninitiative" . Bis zur vollständigen Klärung müsse Bischof Zsifkovics
den Schulamtsleiter "selbstverständlich beurlauben", so Eduard Posch,
Sprecher der Initiative im Burgenland, die sich als "katholischen
Reformbewegung" bezeichnet. Auch eine Stellungnahme des Diözesanbischofs
wurde gefordert.
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