News 07. 01. 2011

Bekommt Österreich eine eigene serbisch-orthodoxe Diözese?

Nachdem schon 2010 anlässlich des Besuchs des serbisch Orthodoxen Patriarchen darüber spekuliert wurde, verdichten sich jetzt Gerüchte über eine eigene serbisch-orthodoxe Diözese für Österreich. Bisher gehört Österreich gemeinsam mit der Schweiz und Deutschland zur Diözese Mitteleuropa.

 

 

Die Spekulationen um die Gründung einer eigenen serbisch-orthodoxen Diözese für Österreich verdichten sich. Wie der serbisch-orthodoxe Kirchenrat Nedeljko Bakic gegenüber „Kathpress“ betonte, mehren sich die Anzeichen, dass die Frage einer eigenen Diözese beim nächsten Konzil in Belgrad im Mai dieses Jahres auf die Agenda kommt. Derzeit handle es sich allerdings „erst um eine Idee“, entschieden sei noch nichts, so Bakic.

Bereits im Vorfeld des Besuchs des serbisch-orthodoxen Patriarchen Irinej (Gavrilovic) im September des Vorjahres in Wien war vereinzelt der Wunsch nach Errichtung einer eigenen Diözese für Österreich laut geworden. Bei einer Pressekonferenz in Wien zeigte sich Patriarch Irinej zögerlich; über eine Diözese werde nachgedacht, es gebe allerdings keine konkreten Pläne, sagte er bei seinem Besuch im September.

Direkter Ansprechpartner

Derzeit gehören Österreich wie die Schweiz zur Diözese Mitteleuropa, der der im deutschen Hildesheim residierende Bischof Konstantin (Djokic) vorsteht. Die Gründung einer eigenen Diözese für Österreich würde mit einer Spaltung der Diözese Mitteleuropa einhergehen. Eine eigene Diözese hätte u.a. den Vorteil, dass die in Österreich ansässigen serbisch-orthodoxen Christen damit über einen direkten lokalen Ansprechpartner in pastoralen Fragen verfügten.

Die Spekulationen gründen letztlich auf den Beratungen der serbisch-orthodoxen Bischöfe bei ihrem letzten Heiligen Konzil im November vergangenen Jahres in Belgrad. Dabei sei unter anderem über die Möglichkeit der Errichtung einer eigenen Diözese mit Sitz in Wien gesprochen worden, wie es im Abschlusscommunique hieß.

Zahl der Serben unklar

Die aktuellen Spekulationen umfassen dabei auch bereits konkrete Namen für das Amt eines serbisch-orthodoxen Bischofs in Wien: So ist etwa vom Belgrader Moraltheologen und Bischof von Pozarevac, Ignatije, die Rede. Als möglich erachtet wird auch die Ernennung eines Administrators in der Person von Bischof Irinej (Bulovic) von Novi Sad.

Die Angaben zur tatsächlichen Zahl der in Österreich lebenden Serben gehen weit auseinander. So spricht der serbisch-orthodoxe Bischofsvikar, Erzpriester Djordje Knezevic, von rund 300.000 Serben, 130.000 davon allein in Wien. Die serbisch-orthodoxe Nachrichtenagentur „SOK aktuell“ für die Diözese Mitteleuropa spricht hingegen von nur bis zu 100.000 Serben in Wien.

 
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