Papst Shenouda: "Koptische Kirche verneigt sich vor Jugend des 25.
Jänner"
"Die koptische Kirche verneigt sich vor der ehrenhaften Jugend Ägyptens,
der Jugend des 25. Jänner", die das Land in eine "starke Revolution" geführt
habe. Das erklärte der koptische Papst Shenouda III. in einem am Mittwoch
veröffentlichten Kommunique des Heiligen Synods.
Nach anfänglicher Zurückhaltung in der Sorge um
Sicherheit und Stabilität hat sich die koptische Kirche damit eindeutig auf
die Seite der Revolution geschlagen - auch wenn das Kommunique dazu aufruft,
nun zu Ruhe und Sicherheit zurückzukehren. Zugleich würdigte Shenouda all
jene, die in der Revolution als "Märtyrer" ihr Leben verloren haben und
versicherte ihre Familien seines Mitgefühls.
Weiters dankte Shenouda der "tapferen ägyptischen
Armee" und dem Obersten Gerichtshof der Streitkräfte, die Garanten der
Sicherheit und Stabilität des Landes seien. Die koptische Kirche unterstütze
die Auflösung von Ober- und Unterhaus des ägyptischen Parlaments ("People's
Assembly" und "Consultative Council") und spreche sich für die Bildung eines
"zivilen demokratischen Staats" aus, der seine Parlamentsmitglieder, die
alle Teile der Bevölkerung repräsentieren sollten, "in freien und fairen
Wahlen" bestimme, heißt es in dem Kommunique.
„Große Geschichte und Zivilisation“
Ausdrücklich stelle man sich auch hinter den vom
ägyptischen Volk geäußerten Willen, Armut, Korruption und Arbeitslosigkeit
zu bekämpfen und dem Chaos und Vandalismus zu widerstehen, so Shenuda. Die
bestimmenden Prinzipien müssten Sicherheit, soziale Gerechtigkeit und
nationale Einheit sein.
Abschließend hält das Kommunique fest, dass die
koptische Kirche "für Ägypten, ein Land mit großer Geschichte und
Zivilisation, betet", auf dass Gott den Frieden sichere, Ruhe einkehren
lasse und Stabilität, Sicherheit und Wohlstand bringe.
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