Kirchenstreit: Kroatische Diözese gibt Kloster dem Staat zurück
Wenn sich zwei streiten, freut sich der dritte: Im Streit zwischen dem
Vatikan und der Diözese Porec-Pula um ein Kloster in bester Küstenlage
scheint der Staat Kroatien als Sieger hervorzugehen.
Die istrischen Geistlichen beschlossen nach einer
Sitzung am Donnerstag einstimmig, die Immobilie auf der Halbinsel Istrien
dem Staat zurückzugeben. Davor hatte der Vatikan entschieden, dass das
Kloster den Benediktinern aus dem italienischen Padua zurückzugeben sei. Sie
waren von den jugoslawischen Kommunisten enteignet worden.
Der istrische Bischof Ivan Milovan hatte vorgeschlagen,
das Eigentum dem Staat zurückzugeben, weil dieser ein Anrecht darauf hätte,
sagte der Sekretär der Diözese, Ilija Jakovljevic. Am Montag hatte Bischof
Milovan die kroatische Regierungschefin Jadranka Kosor um Hilfe gegen die
Entscheidung des Vatikans gebeten. Die Forderung der italienischen
Benediktiner sieht die Diözese als nicht rechtmäßig an. Grund dafür ist der
Vertrag von Osimo aus dem Jahr 1975, über den zwischen Vatikan und Kroatien
offenbar grundlegende Auffassungsunterschiede herrschen.
(APA, religion.ORF.at)
Lesen Sie dazu
auch:
8.8.2011: Streit um Kloster in Kroatien: Maulkorberlass für Geistliche
4.8.2011: Kroatischer Kirchenstreit: Lösung mit österreichischer Hilfe?
2.8.2011: Vatikan: Kroatischer Bischof nicht des Amtes enthoben
1.8.2011: Streit um Kircheneigentum: Kroatiens Regierungschefin widerspricht Papst
|