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News 30. 08. 2011

Ramadan-Fest: Sanac ruft Muslime zu Loyalität und Verantwortung auf

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Fuat Sanac, zeigt sich in seiner Botschaft zum Ende des Fastenmonats Ramadan dankbar für die Situation der Muslime in Österreich und ruft zu Spenden für Menschen in Krisenregionen auf.

Er hoffe, „dass das Ramadanfest nicht nur den Muslimen, sondern allen Menschen unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit, Rasse, Farbe und Lebenseinstellung mehr Frieden und Wohlstand bringt“, schreibt Sanac in seiner Grußbotschaft auf der Homepage der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ). Besonders hebt er in diesem Zusammenhang die Krisenregionen Libyen und Syrien sowie die Hungergebiete in Ostafrika hervor. Durch die seelische Sensibilisierung des Fastens seien Muslime aufgerufen, mehr Mitgefühl für die Betroffenen zu entwickeln und sie mit ihren Spenden, zu denen für alle Gläubigen eine „moralische und religiöse Verpflichtung bestehe“, zu unterstützen.

„Allen Menschen freundschaftlich die Hand reichen“

„In den aufrührenden Tagen des arabischen Frühlings ist uns europäischen Muslimen ganz besonders bewusst, was es bedeutet in einem demokratisch sicheren Land zu leben und diesen sozialen und gesellschaftlichen Frieden genießen zu können“, schreibt Sanac über die Situation der österreichischen Musliminnen und Muslime. „Für das, was wir hier ganz alltäglich als gutes Recht selbstverständlich leben dürfen, wird in diesen Tagen in manch muslimischen Ländern hart mit dem Leben gekämpft.“

Dankbar zeigte sich der IGGiÖ-Präsident für das „tolerante und respektvolle Entgegenkommen mancher Politiker und Personen der Öffentlichkeit, die uns durch ihre löblichen Aufmerksamkeiten das Gefühl geben, Teil der Gesellschaft zu sein.“ Muslime seien zur Loyalität und Verantwortung aufgerufen, „weil man an uns glaubt und mit uns eine Zukunft sieht.“ Das Ramadan-Fest solle auch dazu auffordern, „allen Menschen freundschaftlich die Hand zu reichen.“

Dreitägiges Fest

Das dreitägige Fest des Fastenbrechens (Eid al-Fitr) beendet für Muslime auf der ganzen Welt den Fastenmonat Ramadan. Es ist neben dem Opferfest das zweite Hauptfest des Islam. Fasten ist eine im Koran verankerte muslimische Pflicht und gilt als eine der fünf Säulen des Islam. Zum Fest begrüßen sich Gläubige meist mit: "Mögen die Tore des Paradieses für all jene geöffnet sein, die auf Allahs Wege Gutes anstreben. Alles Gute zum Eid."

Feiern zum Ende des Ramadans zeigen die Freude darüber, die Entbehrungen des Fastens im neunten Monat des islamischen Mondkalenders gemeistert zu haben. Zum Fest gehören ausgiebige Essen, viele Verwandtenbesuche und gemeinsame Gebete in der Moschee. In einigen Ländern wird Eid al-Fitr mit bunten Lichterumzügen begangen.

Geschenke für Kinder

In vielen Moscheen stehen an einem Nachmittag der drei Festtage Kinder im Mittelpunkt. Sie werden in den Moscheen nach gemeinsamen Spielen und Wettbewerben beschenkt. Wie christliche Kinder zu Weihnachten bekommen sie zum Tag des Fastenbrechens Geschenke. Weil sie auch viele Süßigkeiten erhalten, wird es Zuckerfest genannt.

In weiten Teilen der islamischen Welt endet der Fastenmonat heuer nach einem Beschluss des zuständigen Gerichtshofs in Saudi-Arabien am Dienstag, dem 30. August. Mindestens zehn weitere arabische Länder folgten dieser Festsetzung aufgrund der Mondsichtung – unter ihnen Jordanien, Syrien und Ägypten. In Oman und voraussichtlich auch im Iran wird das Fest erst am Mittwoch begangen.

(dpa, religion.ORF.at)

 

Veranstaltungs-Tipp:

Ramadanfest der IGGiÖ

4. September 2011

10-19 Uhr

 

Islamisches Zentrum Wien

Am Bruckhaufen 3A

1210 Wien

 

 

 

 
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