Ramadan-Fest: Sanac ruft Muslime zu Loyalität und Verantwortung auf
Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Fuat
Sanac, zeigt sich in seiner Botschaft zum Ende des Fastenmonats Ramadan
dankbar für die Situation der Muslime in Österreich und ruft zu Spenden für
Menschen in Krisenregionen auf.
Er hoffe, „dass das Ramadanfest nicht nur den Muslimen,
sondern allen Menschen unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit, Rasse,
Farbe und Lebenseinstellung mehr Frieden und Wohlstand bringt“, schreibt
Sanac in seiner Grußbotschaft auf der Homepage der Islamischen
Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ). Besonders hebt er in diesem
Zusammenhang die Krisenregionen Libyen und Syrien sowie die Hungergebiete in
Ostafrika hervor. Durch die seelische Sensibilisierung des Fastens seien
Muslime aufgerufen, mehr Mitgefühl für die Betroffenen zu entwickeln und sie
mit ihren Spenden, zu denen für alle Gläubigen eine „moralische und
religiöse Verpflichtung bestehe“, zu unterstützen.
„Allen Menschen freundschaftlich die Hand reichen“
„In den aufrührenden Tagen des arabischen Frühlings ist
uns europäischen Muslimen ganz besonders bewusst, was es bedeutet in einem
demokratisch sicheren Land zu leben und diesen sozialen und
gesellschaftlichen Frieden genießen zu können“, schreibt Sanac über die
Situation der österreichischen Musliminnen und Muslime. „Für das, was wir
hier ganz alltäglich als gutes Recht selbstverständlich leben dürfen, wird
in diesen Tagen in manch muslimischen Ländern hart mit dem Leben gekämpft.“
Dankbar zeigte sich der IGGiÖ-Präsident für das
„tolerante und respektvolle Entgegenkommen mancher Politiker und Personen
der Öffentlichkeit, die uns durch ihre löblichen Aufmerksamkeiten das Gefühl
geben, Teil der Gesellschaft zu sein.“ Muslime seien zur Loyalität und
Verantwortung aufgerufen, „weil man an uns glaubt und mit uns eine Zukunft
sieht.“ Das Ramadan-Fest solle auch dazu auffordern, „allen Menschen
freundschaftlich die Hand zu reichen.“
Dreitägiges Fest
Das dreitägige Fest des Fastenbrechens (Eid al-Fitr)
beendet für Muslime auf der ganzen Welt den Fastenmonat Ramadan. Es ist
neben dem Opferfest das zweite Hauptfest des Islam. Fasten ist eine im Koran
verankerte muslimische Pflicht und gilt als eine der fünf Säulen des Islam.
Zum Fest begrüßen sich Gläubige meist mit: "Mögen die Tore des Paradieses
für all jene geöffnet sein, die auf Allahs Wege Gutes anstreben. Alles Gute
zum Eid."
Feiern zum Ende des Ramadans zeigen die Freude darüber,
die Entbehrungen des Fastens im neunten Monat des islamischen Mondkalenders
gemeistert zu haben. Zum Fest gehören ausgiebige Essen, viele
Verwandtenbesuche und gemeinsame Gebete in der Moschee. In einigen Ländern
wird Eid al-Fitr mit bunten Lichterumzügen begangen.
Geschenke für Kinder
In vielen Moscheen stehen an einem Nachmittag der drei
Festtage Kinder im Mittelpunkt. Sie werden in den Moscheen nach gemeinsamen
Spielen und Wettbewerben beschenkt. Wie christliche Kinder zu Weihnachten
bekommen sie zum Tag des Fastenbrechens Geschenke. Weil sie auch viele
Süßigkeiten erhalten, wird es Zuckerfest genannt.
In weiten Teilen der islamischen Welt endet der
Fastenmonat heuer nach einem Beschluss des zuständigen Gerichtshofs in
Saudi-Arabien am Dienstag, dem 30. August. Mindestens zehn weitere arabische
Länder folgten dieser Festsetzung aufgrund der Mondsichtung – unter ihnen
Jordanien, Syrien und Ägypten. In Oman und voraussichtlich auch im Iran wird
das Fest erst am Mittwoch begangen.
(dpa, religion.ORF.at)
Veranstaltungs-Tipp:
Ramadanfest der IGGiÖ
4. September 2011
10-19 Uhr
Islamisches Zentrum Wien
Am Bruckhaufen 3A
1210 Wien
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