Deutschland: Priester gesteht hundertfachen Missbrauch
Ein katholischer Priester hat bei seinem Prozess in Deutschland den hundertfachen sexuellen Missbrauch von drei Buben gestanden.
Der 46-jährige Geistliche musste sich seit Donnerstag vor dem Landgericht Braunschweig deshalb verantworten. Der Priester aus Salzgitter soll unter anderem den dazu Kommunionunterricht genutzt haben, um das Vertrauen der Kinder und ihrer Familien zu gewinnen. Bei Übernachtungen und Kurzurlauben soll es zum Missbrauch der neun bis 15 Jahre alten Buben gekommen sein - insgesamt 280 Mal. Nach Absprache mit Anklage und Verteidigung stellte das Gericht dem Priester im Gegenzug zu einem Geständnis eine Strafe von sechs bis sechseinhalb Jahren Haft in Aussicht.
Auch Nacktfotos gemacht
Der suspendierte Priester sagte, es sei ihm nie in den Sinn gekommen, dass die Buben leiden könnten. Die Sexualität sei aus der Nähe entstanden. "Meine Absicht bestand nicht darin, mich an die Buben heranzumachen." Von seinem ersten Opfer machte er auch gegen dessen Willen Nacktfotos.
Verhaftung letzten Sommer
Bereits 2006 hatte das Bistum den Geistlichen gemaßregelt, weil sich eine Mutter über seine aufdringliche Art beschwert hatte. Im vergangenen Sommer zeigte sie ihn an und er wurde verhaftet. Im Alter von 20 Jahren habe er gemerkt, dass er an Männern und nicht an Frauen interessiert sei, sagte der Priester.
(Quelle: APA)