News 07. 02. 2012

Papstreise in den Libanon für September vorgesehen

Papst Benedikt XVI. will nach Angaben des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal, im September den Libanon besuchen. Der Vatikan hat die Angaben bestätigt, betont allerdings, dass es noch keine offizielle Mitteilung dazu gebe.

Es sei „vorgesehen“, dass der Papst im Libanon das Schlussdokument der Nahost-Bischofssynode vom Oktober 2010 veröffentlicht, zitierte die katholische römische Nachrichtenagentur SIR den Patriarchen von Jerusalem am Dienstag, wie Kathpress berichtet. Wenig später bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi die Libanon-Reisepläne des Papstes. Ein solcher Besuch sei in Planung, jedoch gebe es diesbezüglich noch keine offizielle Mitteilung, so Lombardi.

Präsident traditionell christlich

Der Libanon hat nicht nur für die vatikanische Politik, sondern für die Präsenz des Christentums im Orient generell entscheidende Bedeutung, weil er das einzige nahöstliche Land ist, in dem die Christen nicht in einer hoffnungslosen Minderheitenposition sind. Die Maroniten, stärkste christliche Gemeinschaft im Libanon und seit über 400 Jahren mit Rom uniert, stellen traditionell den libanesischen Staatspräsidenten. Der verstorbene Papst Johannes Paul II. hatte den Libanon 1997 besucht.

Maroniten gegen Assad-Rücktritt

Der maronitische Patriarch Bechara Boutros Rai hat in der Syrien-Krise eindeutig Position bezogen und die an Präsident Bashar al-Assad gerichteten Rücktrittsaufforderungen vehement zurückgewiesen. Ein Zusammenbruch des Regimes in Damaskus würde die christlichen Minderheiten im Nahen Osten einer großen Gefahr aussetzen, warnte er. „Wir sind nicht auf der Seite des syrischen Regimes. Aber wir haben jeden Grund, eine Transition zu fürchten“, hatte der Patriarch bei einem Besuch im französischen Wallfahrtsort Lourdes erklärt.

Verzögerungen bei Synoden-Schlussdokument

Römische Beobachter verweisen laut Kathpress auf Verzögerungen bei der Abfassung des Synoden-Schlussdokuments durch den zuständigen Bischofsrat. Diese könnten möglicherweise den ursprünglichen Zeitrahmen sprengen. Offizielle Einladungen an den Papst zu einem Libanon-Besuch liegen von kirchlicher wie von staatlicher Seite vor. Zuletzt hatte Ministerpräsident Najib Mikati den Papst bei einer Audienz vergangenen November im Vatikan nach Beirut eingeladen.

(APA, KAP)