News 30. 05. 2012

„Vatileaks“ – Papst: „Vertraue meinen Mitarbeitern“

Nach dem Skandal um die Festnahmen seines Kammerdieners Paolo Gabriele hat Papst Benedikt XVI. am Mittwoch sein Vertrauen in seine Mitarbeiter bestätigt. Am Ende der Generalaudienz erklärte er, dass er vollstes Vertrauen in seine Mitarbeiter und in all jene Personen habe, „die mir täglich mit Treue, Opferbereitschaft und im Schweigen bei der Erfüllung meiner Mission helfen“, sagte der Papst.

Die Entwicklungen der letzten Tage hätten „Traurigkeit in meinem Herzen hinterlassen“, sagte der Papst. Er sei fest überzeugt, dass Gott trotz Schwierigkeiten und Schwächen seine Kirche nicht verlasse, bedauere jedoch, dass der Skandal das Ansehen der Kirche verzerre, klagte der Papst.

Suche nach Komplizen

Im Vatikan wird inzwischen nach möglichen Komplizen des beschuldigten Kammerdieners Paolo Gabriele gesucht, der am Donnerstag im Zuge eines seit Wochen schwelenden Enthüllungsskandals festgenommen wurde. Nach Angaben der Tageszeitung „La Stampa“ (Mittwoch-Ausgabe) werden drei italienische Staatsbürger verdächtigt, Auftraggeber im Enthüllungsskandal zu sein. Die drei Personen leben in Rom. Nicht ausgeschlossen wird, dass der Vatikan die italienischen Justizbehörden um Unterstützung bei den Ermittlungen bitten könnte, berichtete das Blatt.

Unterredung mit Sekretär Gänswein

Gabriele soll bis Ende dieser Woche befragt werden. Nach Angaben der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ soll der Privatsekretär des Papstes, Georg Gänswein, den Verdacht geschöpft haben, dass der Kammerdiener vertrauliche Dokumente an die Medien weitergegeben habe. Am Dienstag, dem 22. Mai, habe Gänswein Gabriele zu einem Gespräch einberufen und ihn aufgefordert, zu gestehen. Gabriele habe daraufhin erwidert, dass er sich nichts vorzuwerfen habe. Zwei Tage später wurde er festgenommen.

Eigene Kommission ermittelt

Der vatikanische Pressesprecher Federico Lombardi hatte am Dienstag erklärt, dass die vom Papst mit der Aufklärung des Skandals beauftragte Kommission aus drei pensionierten Kardinälen noch mit der Befragung einiger Personen beschäftigt sei, die für die Untersuchung nützliche Informationen liefern könnten. Lombardi wollte Presseberichte nicht bestätigen, wonach im Rahmen der Untersuchung fünf Kardinäle befragt worden seien.

(APA)

 

 

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