News 15. 06. 2012

Papst hält trotz Syrienkrise an Reise in den Libanon fest

Vatikansprecher P. Federico Lombardi hat bei einer Pressekonferenz am Donnerstag Spekulationen über eine Absage oder Verschiebung der für September geplanten Papstreise in den Libanon zurückgewiesen. Die Lage im Nachbarland Syrien behindere nicht die Vorbereitungen des für den 14. bis 16. September geplanten Besuchs in Beirut und Jounieh.

„In Syrien ist Krieg. Das wissen wir alle, und die Zukunft liegt nicht in unseren Händen. Aber es gibt keine Unsicherheit über die Vorbereitung der Reise“, so der Jesuit. Für die kommenden Tagen kündigte er die ersten Ortsbesichtigungen des päpstlichen Reisemarschalls Alberto Gasbarri im Libanon an. Weitere Themen der Pressekonferenz waren Sommerpläne des Papstes und neue Spekulationen zu undichten Stellen im Vatikan.

Reise bereits im Frühjahr angekündigt

Das vatikanische Zeremonienamt hatte den Besuch von Papst Benedikt XVI. am Mittwoch erstmals in seinem offiziellen Programm aufgeführt. Das libanesische Präsidialamt und die katholische Bischofskonferenz des Landes hatten den Termin bereits zu Ostern mitgeteilt. Anlass der 24. Auslandsreise Benedikts XVI. ist die Veröffentlichung des Abschlussdokumentes der Bischofssynode über den Nahen Osten im Jahr 2010.

Per Video in Dublin

Nächster wichtiger Programmpunkt des Papstes ist laut Lombardi eine Videobotschaft an die Teilnehmer des Eucharistischen Weltkongresses in Dublin. Bei der Abschlussmesse am Sonntag solle eine auf Englisch gehaltene Papstrede eingespielt werden. Zum Abschlussgottesdienst am Sonntag im Croke Park Stadium wird zusammen mit rund 80.000 Katholiken auch Irlands Staatspräsident Michael Higgins erwartet.

Entschuldigung bei Missbrauchsopfern

In diesem Zusammenhang nannte Lombardi die Begegnung von Kardinal Marc Ouellet mit Missbrauchsopfern am Rande des Treffens auch ein „bedeutsames Ereignis“. Ouellet, persönlicher Gesandter des Papstes beim Kongress in Dublin, hatte am Dienstag und Mittwoch einen als Pilgerfahrt bezeichneten Besuch auf der „Heiligen Insel im See Lough Derg unternommen und dort mit Opfern pädophiler Kleriker gesprochen. Dabei bat er sie im Namen des Papstes um Vergebung.

Sommerumzug am 3. Juli

Für 3. Juli ist nach Angaben Lombardis der Umzug in die Sommerresidenz Castel Gandolfo geplant. Während des Monats Juli werde es keine Generalaudienzen auf dem Petersplatz in Rom geben. Das sonntägliche Angelus-Gebet werde jedoch beibehalten. Am 15. August, dem katholischen Hochfest „Mariä Himmelfahrt“, ist wie üblich ein Papstgottesdienst in der Pfarrkirche San Tommaso da Villanova unmittelbar neben seiner Sommerresidenz vorgesehen.

 „Vatileaks“ – Ironische Dementi

Mit Blick auf neue „Vatileaks“-Spekulationen dementierte Lombardi auf ironische Weise. Die Zeitung „Republica“ hatte vom spurlosen Verschwinden eines Vatikan-Mitarbeiters für Internetsicherheit berichtet. Dieser solle demnach einer der Haupttäter in der „Vatileaks“-Afäre gewesen sein. „Es wäre schön, wenn er es wäre und wir die Sache gelöst hätten“, scherzte der Medienverantwortliche des Vatikans.

 

(KAP)

 

 

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