Vatikan stellt Programm für „Jahr des Glaubens“ vor

Die katholische Kirche will das bevorstehende „Jahr des Glaubens“ mit einer Vielzahl von Papst-Veranstaltungen, Konferenzen, Ausstellungen und Konzerten begehen. Der für die Planung des Themenjahres zuständige Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, stellte das Programm am Donnerstag im Vatikan vor.

Höhepunkte des vom 11. Oktober 2012 bis 24. November 2013 dauernden Glaubensjahres sind der Eröffnungsgottesdienst auf dem Petersplatz, die Heiligsprechung von sechs Glaubenszeugen am 21. Oktober und ein Treffen katholischer Bewegungen zu Pfingsten.

Website bereits verfügbar

Anlässlich des „Jahres des Glaubens“ sei ein neues Messformular approbiert worden, um in allen Kirchen weltweit Gottesdienste „für die Neue Evangelisierung“ zu feiern, gab Fisichella bekannt. Die Website www.annusfidei.va mit Grundsatztexten und aktuellen Nachrichten sei bereits auf Englisch und Italienisch verfügbar. „In den kommenden Tagen“ soll sie auch auf Deutsch, Französisch, Polnisch und Spanisch erscheinen. Wünschenswert sei, dass die Gläubigen das Glaubensbekenntnis auswendig lernten. Dazu wolle man Christus-Ikonen mit dem Text des Credos auf der Rückseite verteilen, so der Kurienerzbischof.

Sechs Heiligsprechungen

Im Frühjahr 2013 werde es eine Petrus-Ausstellung in der römischen Engelsburg geben, am 22. Juni ein großes Konzert auf dem Petersplatz. Zur feierlichen Eröffnung am 50. Jahrestag des Beginns des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) habe man die noch lebenden Konzilsväter eingeladen, sagte Fisichella. Zehn Tage später soll Papst Benedikt XVI. am 21. Oktober sechs Katholiken heiligsprechen, darunter auch die deutsche Mystikerin Anna Schäffer (1882-1925) und die Deutschamerikanerin Barbara Cope (1838-1918). Am 25. Jänner 2013 findet in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern eine ökumenische Feier statt.

Großveranstaltungen in aller Welt

Im Rahmen des Glaubensjahres sind am 2. Februar Ordensleute in den Petersdom eingeladen, und an Palmsonntag Jugendliche auf den Petersplatz. Am 28. April soll der Papst jungen Menschen das Sakrament der Firmung spenden. Eine Woche später ist die Sonntagsmesse im Vatikan dem Thema „Volksfrömmigkeit“ gewidmet. Am Vorabend von Pfingsten (18. Mai) gibt es eine Großveranstaltung für katholische Bewegungen in Rom. In allen Kathedralen der Welt gleichzeitig soll am 2. Juni eine Eucharistische Anbetung stattfinden. Der 16. Juni soll als besonderer Tag des Lebensschutzes begangen werden.

Zeit der Glaubenskrise und „sprituellen Armut“

Novizen unterschiedlicher Männer- und Frauenorden sowie Priesteramtskandidaten sollen am 7. Juli ihre Rom-Pilgerfahrt im Petersdom beenden. Der 29. September ist den Katecheten gewidmet, der 13. Oktober verschiedenen Marianischen Bewegungen. Das Themenjahr falle in die Zeit einer „generellen Krise“, die auch eine Glaubenskrise sei, sagte Fisichella vor den Journalisten. Es gelte, die „spirituelle Armut“ vieler Menschen zu überwinden, die „die Abwesenheit Gottes in ihrem Leben nicht mehr als einen Mangel wahrnehmen, der ausgefüllt werden muss“.

 (APA/KAP)