News 06. 07. 2012

Evangelische Kirche: Reformationsjubiläum als globales Ereignis

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will das Reformationsjubiläum 2017 mit Hilfe ihrer Auslandspfarrer zu einem weltweiten Ereignis machen.

Zentrales Thema der kulturübergreifenden Feierlichkeiten soll dabei die Ökumene sein. "Wir haben das erste Reformationsjubiläum nach 100 Jahren ökumenischer Begegnung", sagte EKD-Luther-Botschafterin Margot Käßmann am Donnerstag bei einer Konferenz von rund 100 im Ausland tätigen Pfarrern in Wittenberg. Die ökumenische Dimension sei eine besondere Herausforderung, weil vom 16. Jahrhundert an stets Abgrenzung das zentrale Thema gewesen sei.

100 Pfarrer im Ausland

Mit Blick auf die Arbeit der EKD-Pfarrer im Ausland betonte auch Auslandsbischof Martin Schindehütte die Bedeutung der Ökumene. "Wer mit Abenteuerlust ankommt, hat bei uns keine Chance, entsandt zu werden", sagte er. Vielmehr sei der Wille gefragt, ökumenisch zu lernen und eigene Gemeindeerfahrungen in einer fremden Umgebung zu erproben. Derzeit seien in weltweit 200 Gemeinden mehr als 100 Pfarrer dauerhaft im Einsatz. Hinzu kämen 35 temporäre Kräfte.

95 Thesen

Noch bis zum Montag beraten die Geistlichen, wie sie in den einzelnen Ländern und dortigen Kulturen an den 500. Jahrestag des Thesenanschlags erinnern können. "Bei der Konferenz können sie Wittenberger Luft schnuppern und dann in die Welt tragen", sagte Käßmann. In der Stadt hatte Martin Luther laut Überlieferung am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen angeschlagen, in denen er unter anderem den Ablasshandel der Kirche kritisierte. Der Thesenanschlag gilt als Beginn der weltweiten Reformation der Kirche.

 

Quelle: DPA