News 10. 07. 2012

China: Unerlaubt geweihter Bischof exkommuniziert

Während der am Wochenende im Auftrag des Papstes geweihte Bischof Ma weiter vermisst wird, verurteilt der Vatikan die unerlaubte Weihe eine Bischofs durch die chinesische Staatskirche scharf. Die Ordination von Joseph Yue Fusheng am Freitag in Harbin sei „illegitim“ gewesen, heißt es in einer Erklärung vom Dienstag, er werde exkommuniziert.

Der Vatikan erkennt Yue Fusheng nicht als Bischof an. Der unerlaubt Geweihte verfüge daher über keinerlei Autorität, die Priester und die katholische Gemeinschaft zu leiten. Yue Fusheng habe sich durch die Weihe automatisch die Sanktionen von Kanon 1382 des Kirchenrechts zugezogen, so die Erklärung. Diese Vorschrift sieht die Exkommunikation eines illegitim geweihten Bischofs sowie der Weihenden vor. Der Kandidat sei überdies schon vor längerem über die ablehnende Haltung des Heiligen Stuhls zu seiner Weihe in Kenntnis gesetzt worden.

„Alle Beteiligten strafbar“

Die Bischöfe, die an der illegitimen Weihe mitgewirkt hätten, hätten sich ebenfalls strafbar gemacht, heißt es. Sie müssten dem Vatikan über die Umstände ihrer Teilnahme Bericht erstatten. Offenbar soll auf diese Weise geklärt werden, ob von den chinesischen Behörden Zwang auf die Bischöfe ausgeübt wurde. In einem solchen Fall werde die vom Kirchenrecht vorgesehene Exkommunikation geprüft.

Lob für Rebellen

Ausdrücklich lobt der Vatikan die Gläubigen und Priester, die sich der Weihe des Kandidaten widersetzt haben. Als Anlass zu Freude und Ermutigung bezeichnete der Vatikan die am Samstag erfolgte Weihe eines vom Papst gebilligten Kandidaten zum Weihbischof von Schanghai. Die Mitwirkung eines vom Papst nicht anerkannten Bischofs an der Zeremonie sei jedoch „unangemessen“ gewesen.

Legitim geweihter Bischof verschwunden

Nach einem Bericht des Pressedienstes „Asianews“ soll der zum Bischof geweihte Thaddeus Ma Daquin nach der Zeremonie verschwunden sein. Mutmaßlich handle es sich um eine Verschleppung durch die staatlichen Behörden. Ma Daquin hatte in seiner Predigt angekündigt, nun nicht mehr der regimetreuen „Patriotischen Vereinigung“ der Katholiken Chinas angehören zu wollen.

 

(KAP)

 

 

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