News 16. 07. 2012

Schottland: Kardinal O'Brien fordert Abstimmung zum Ehebegriff

Der schottische Kardinal Keith O'Brien verlangt ein Referendum über die geplante Ausweitung des Ehebegriffs auf homosexuelle Paare.

Die Menschen hätten ein Interesse an "fundamentalen moralischen Fragen", erklärte der Erzbischof von St. Andrews und Edinburgh in der Tageszeitung "The Scotsman" (Montag). Die Verantwortlichen sollten "auf das schottische Volk vertrauen und Schottland entscheiden lassen".

Unerwartete Resonanz in der Bevölkerung

Die Frage der Gleichstellung homosexueller Paare habe eine lebhafte Resonanz in der Bevölkerung gefunden, sagte O'Brien. So seien zu diesem Thema bei der Regierung an die 80.000 Rückmeldungen eingegangen, deutlich mehr als die Resonanz etwa auf ein geplantes Referendum zur Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien mit 26.000 Antworten.

Umfrage: 68 Prozent  für Ausweitung

Nach Darstellung der schottischen Zeitung "The Herald" könnte ein Regierungsentwurf zur Öffnung des Ehebegriffs durch ein Referendum scheitern. Etwas mehr als die Hälfte der Schotten würde gegen die Gesetzesänderung stimmen, schrieb die Zeitung. Nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos Mori im Juni erklärten hingegen 68 Prozent, sie hätten keine Einwände gegen eine Bezeichnung homosexueller Partnerschaften als Ehe. Im schottischen Parlament waren bei einer Sondierung im Juni 69 von 129 Abgeordneten für eine Änderung des Ehegesetzes.

 

 (KAP)