News 17. 07. 2012

Tibet: Berichte über Selbstverbrennung von jungem Mönch

Im Südwesten Chinas hat sich am Dienstag offenbar erneut ein junger Mönch aus Protest gegen die chinesische Tibet-Politik selbst angezündet. Nach Angaben der tibetischen Exilregierung in Indien näherte sich der 18-jährige Lobsang Lozin einem Regierungsgebäude im Bezirk Bharkham und setzte sich in Flammen.

Er sei noch vor Ort seinen Verletzungen erlegen. Die chinesischen Behörden bestätigten den Vorfall in der Provinz Sichuan zunächst nicht. Nach Informationen der tibetischen Exilregierung befanden sich nach dem Vorfall zahlreiche bewaffnete Polizisten auf dem Weg nach Bharkham.

Bereits 42 Selbstverbrennungen

Einwohner blockierten demnach eine Brücke, um die Sicherheitskräfte aufzuhalten. Bei der Selbstanzündung handelte es sich nach tibetischen Angaben um den 42. Vorfall dieser Art in den vergangenen Monaten. Der Dalai Lama hatte zuletzt erklärt, er befürworte diese Art des Protestes nicht, habe aber Verständnis für die Verzweiflung der Menschen.

Tibeter prangern Diskriminierung an

China hält Tibet seit dem Jahr 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, in denen ebenfalls zahlreiche Tibeter leben, mit harter Hand. Die Tibeter klagen seit Jahrzehnten über soziale und religiöse Diskriminierung. China gibt dagegen an, den Tibetern Religionsfreiheit zu gewähren und ihnen wirtschaftlichen Fortschritt zu bringen.

 

(APA)

 

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