Biographie: 
 

Papst Johannes Paul II. 

Karol Jozef Wojtyla, seit seiner Wahl am 16. Oktober 1978 Papst Johannes Paul II., wurde am 18. Mai 1920 in Wadowice, einer Kleinstadt in der Nähe von Krakau, geboren. Sein Pontifikat dauerte 27 Jahre und war damit das drittlängste der römisch-katholischen Kirche. Am 2. April 2005 starb das Kirchenoberhaupt nach langer, schwerer Krankheit im 85. Lebensjahr.

Karol Wojtyla war der jüngere Sohn von Karol Wojtyla und Emilia Kaczorowska. Die Mutter starb 1929, der älterer Bruder Edmund, ein Arzt, 1932, der Vater, ein pensionierter Offizier, im Jahr 1941.

Karol Wojtyla absolvierte die höhere Schule in Wadowice und begann 1938 seine Studien an der Krakauer Universität und an einer Schauspielschule. Nach dem Einmarsch der Deutschen wurde die Universität 1939 geschlossen, er musste sich als Fabrikarbeiter seinen Lebensunterhalt verdienen. Zugleich gehörte er einer Theatergruppe an.

Eintritt ins geheime Priesterseminar

1942 erkannte er seine Berufung zum Priestertum und trat ins Geheimseminar von Krakau ein, das Kardinal Sapieha eingerichtet hatte. Am 1. November 1946 empfing er die Priesterweihe und studierte dann am Angelicum in Rom weiter. Mit einer Arbeit über ”Glaubensprobleme in den Schriften des Heiligen Johannes vom Kreuz” erwarb Wojtyla 1948 das Doktorat und kehrte nach Polen heim. Für eine Überarbeitung seiner Dissertation bekam er auch ein Doktorat der Universität Krakau.  Er wirkte in Pfarren sowie als Studentenseelsorger, ehe er seine Studien wieder aufnahm. 1953 erhielt er für seine Arbeit ”Von der Möglichkeit, auf Max Scheler eine christliche Ethik zu begründen” ein weiteres Doktorat. Neben einem Lehrauftrag für Moraltheologie und Sozialethik am Krakauer Seminar und an der Universität von Lublin entfaltete er eine literarische Tätigkeit.

Weihbischof, Kardinal, Papst

Papst Pius XII. ernannte Wojtyla am 4. Juli 1958 zum Weihbischof von Krakau, die Weihe erfolgte am 28. September 1958. Während des Konzils, an dem Wojtyla mit großem Eifer teilnahm, wurde er am 13. Jänner 1964 von Papst Paul VI. zum Erzbischof von Krakau ernannt. Am 28. Juni 1967 folgte die Aufnahme in die Reihe der Kardinäle. Am 16. Oktober 1978 wählten ihn die Kardinäle als ersten Nichtitaliener seit 455 Jahren zum Papst. Er nannte sich nach seinem Vorgänger Johannes Paul II. Den neuen Pontifex zeichneten vor allem sein Charisma im Umgang mit den Medien und eine enorme Reisetätigkeit aus.

Zwei Attentate überlebt

Dass er ein Schussattentat des türkischen Terroristen Ali Agca am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz knapp überlebte, festigte seine Verehrung für Maria, die an einem 13. Mai in Fatima (Portugal) Hirtenkindern erschienen sein soll. Die Hintergründe über das Attentat konnten nie aufgeklärt werden (der Terrorist Ali Agca wurde am 12.01.2006 aus der türkischen Haft entlassen). Auf einer Dankwallfahrt nach Fatima genau ein Jahr später entging Johannes Paul II. erneut einem Attentäter, diesmal einem Anhänger des mit Rom in Konflikt stehenden Alterzbischofs Marcel Lefèbvre.

Bitte um Vergebung für Fehler der Christen

Das Bestreben nach Versöhnung und der Dialog mit anderen Religionen zeichneten das Pontifikat von Johannes Paul II. aus. Im Jahr 1983 besuchte er als erster Papst der Neuzeit ein jüdisches Gotteshaus, die Synagoge in Rom. Im selben Jahr betrat er auch ein protestantisches Gotteshaus und wollte damit einen Schritt zur Versöhnung setzen. 1992 rehabilitierte er den von der heiligen Inquisition verurteilten Astronom Galileo Galilei. Bei einer Pilgerreise nach srael bat der Papst an der Klagemauer um Vergebung für die Judenverfolgung. Im Mai 2001 entschuldigte er sich bei einer Pilgerreise nach Griechenland, Syrien und Malta für die Verbrechen der Kreuzritter. In Damaskus besuchte er als erster Papst eine Moschee.

Grabstätte von Papst Johannes XXIII

Am 8. April 2005 wurden die sterblichen Überreste von Papst Johannes Paul II. in der vatikanischen Krypta beigesetzt. Das Grab befindet sich an jener Stelle, an der Papst Johannes XXIII. bis zu seiner Seligsprechung im Jahr 2000 begraben war. Mit 27 Jahren war das Pontifikat von Johannes Paul II. das drittlängste in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche.

Seligsprechung eingeleitet

Papst Benedikt XVI. erteilte eine Ausnahmegenehmigung, die die Einleitung des Verfahrens zur Seligsprechung seines Vorgängers Johannes Paul II. möglich macht. Üblicherweise kann nach römisch-katholischem Recht mit einem derartigen Verfahren erst fünf Jahre nach dem Tod begonnen werden. Johannes Paul II. hatte selbst eine derartige Ausnahme zugelassen: Bei der Seligsprechung von Agnes Bojaxhiu, genannt "Mutter Teresa", deren Engagement in indischen Elendsvierteln zu dem Beinamen "Engel von Kalkutta" führte.  

 

 Lesen Sie mehr:

- Johannes Paul II. - Bis zur Bischofsweihe (1920-1958)

- Johannes Paul II. - Bischof, Kardinal, Papst (1958-1978)  

- Johannes Paul II. - Das Pontifikat (1978-2005)  

- Zeittafel der wichtigsten Lebensdaten von Karol Wojtyla

 

- Die wichtigsten päpstlichen Dokumente Johannes Pauls II.

- Der Papst als Autor

- Die Auslandsreisen Johannes Pauls II. 

 

 

 

 
Link:

- Pontifikat von Johanns Paul II (Vatikan)

  
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