CHRISTENTUM - FESTE

Ostern

 

Erste Auferstehungszeugen waren Frauen

Was ist bei der Auferstehung geschehen?

Warum orthodoxe und westliche Kirchen Ostern oft unterschiedlich feiern

 

 

Erste Auferstehungszeugen waren Frauen

Während sich die Apostel aus Angst verschanzt gehalten hatten, waren die Frauen aus der Anhängerschaft Jesu mutig bis unters Kreuz gefolgt. Sie sind nun auch die ersten Zeugen seiner Auferstehung.

Der Ostersonntag wird in den Kirchen mit einem feierlichen Gottesdienst am Vormittag begangen. Im Zentrum steht die österliche Frohbotschaft: "Christus ist wahrhaft auferstanden, Halleluja!" Es ist jene Kunde, die zuerst Frauen anvertraut wurde. Die Apostel hingegen waren zweifelnde Skeptiker und hielten sich verschanzt, bis sich ihnen Jesus in Erscheinungen als der Auferstandene zu erkennen gab.

Die Frauen am Grab

Das Evangelium vom Ostersonntag berichtet von Frauen, die als erste am frühen Morgen zum Grab kommen und sehen, dass das Grab leer ist. Wie der Evangelist Matthäus berichtet, sitzt ein Engel im Grab, der ihnen die Auferstehung Jesu verkündet. Außerdem trägt er den Frauen auf, den Jüngern von der Auferstehung ihres Meisters zu berichten.

Jesus war Feminist?

Die Tatsache, dass alle vier Evangelien übereinstimmend berichten, dass die ersten Zeugen der Auferstehung Jesu Frauen waren, hat in den letzten Jahrzehnten die Theologie stark beeinflusst. In der Tat ist es erstaunlich, dass sich der Engel Gottes mit der Auferstehungsbotschaft zuerst an die Jüngerinnen Jesu gewandt hat. Frauen waren zur Zeit Jesu nämlich nicht als Zeugen vor Gericht zugelassen. Manche behaupten daher Jesus, müsse ein "Feminist" gewesen sein, wenn sein Engel die Freudenbotschaft zuerst rechtlosen Frauen mitteilte.

Ansatz für die Feministische Theologie

Die Feministische Theologie ist erst wenige Jahrzehnte alt. Sie ist aus dem wachsenden Bewusstsein von Frauen entstanden, dass die Bibel von Männern in einer typisch männlichen Sprache verfasst worden ist. Die ganze kirchliche Tradition hat sich bis zum heutigen Tag an der Jahrtausende alten Männerherrschaft im Judentum, aber noch viel stärker im Christentum entwickelt. Die Bedeutung der Frauen in der Religion, so meinen feministische Theologinnen, ist aber zu Unrecht untergegangen. Als Beispiele dienen große Frauengestalten bereits im Alten Testament wie Judit, Ester und Rut; aber auch Maria, die Mutter Jesu.

Was ist bei der Auferstehung geschehen?

Die Frage, was mit Jesus bei der Auferstehung wirklich passiert ist, beschäftigt die Theologen, seit es sie gibt.

Schon die Evangelien werfen das Problem auf, ob es wirklich derselbe Jesus ist, der nach seiner Auferstehung den Jüngern erscheint. Die Jünger nämlich erkennen den Auferstandenen nicht beim ersten Hinschauen. Also muss sich Jesu Aussehen verändert haben. Trotzdem beharrt die Heilige Schrift auf der Tatsache, dass es der gekreuzigte Jesus ist, der nach Ostern 40 Tage lang erscheint und der Jüngergemeinde Aufträge erteilt. Der Bibel ist besonders wichtig, dass Jesus nicht nur mit seiner Seele, sondern leibhaftig auferweckt worden ist.

Schwierigkeiten mit der Auferstehung in der Neuzeit

Bedingt durch die Aufklärung werden die Auferstehungsaussagen der Bibel verschiedenartig interpretiert. So wird die Auferstehung im 19. Jahrhundert "symbolisch" verstanden. In 20. Jahrhundert sind die Theorien des Theologen Rudolf Bultmann bedeutsam geworden. Bultmann hat versucht, das Neue Testament von "Mythen" zu befreien. Dadurch sollte die Bibel auch für moderne, kritisch denkende Menschen glaubhaft werden. Jesus sei – so Bultmann – nicht als Person wieder auf Erden erschienen. Er sei vielmehr in die Verkündigung der Kirche hinein auferstanden. Das heißt: Für die Jesus-Gemeinde sei die Auferstehung der Schlüssel für das Verständnis der Bibel gewesen. Doch auch dieser Versuch, die Auferstehung Jesu zu verstehen, ist unbefriedigend und bleibt weit hinter den biblischen Aussagen zurück.

Aussagen der Bibel nicht einholbar

Trotzdem sind alle Versuche, die Auferweckung Jesu neu zu interpretieren, hinter den Aussagen des Neuen Testaments selbst zurückgeblieben. Dort sagt schon der Apostel Paulus über den auferstandenen Christus: "Der Herr ist Leben spendender Geist geworden." Indem der Mensch dem auferstandenen Jesus nachfolgt und im Geist Jesu lebt, erfährt er, was Auferstehung wirklich bedeutet

Warum orthodoxe und westliche Kirchen Ostern oft unterschiedlich feiern

Seit dem 16. Jahrhundert folgen orthodoxe und westliche Kirchen unterschiedlichen Kalendern: die russisch-orthodoxe dem auf Julius Caesar zurückgehenden Julianischen Kalender, katholische und evangelische Kirche dem 1582 von Papst Gregor XIII. reformierten Gregorianischen Kalender.

Ostern wird immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Die Termine können deshalb bis zu fünf Wochen auseinanderliegen. Gemeinsame Ostern gab und gibt es in den rund 1500 Jahren zwischen 1583 und dem Jahr 3000 genau 271 Mal, wie Astronomen ausgerechnet haben - davon im 20. Jahrhundert 26 Mal, im 21. Jahrhundert 31 Mal.

 

 

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