Entstehung und Geschichte
Auf einen jüdischen Wanderprediger namens
Jesus geht das Christentum zurück. Er lebte in Palästina. Im Alter
von etwa 34 Jahren wurde er gekreuzigt. Durch seine Anhänger lebte
die Botschaft Jesu fort. Sie waren überzeugt, dass Gott in Jesus
Mensch geworden war.
Innerhalb von wenigen Jahrzehnten bildeten
sich zahlreiche christliche Gemeinden. Auch die Evangelien
(Evangelium = frohe Botschaft) entstanden erst Jahrzehnte nach der
Kreuzigung Jesu. Aus dem "Alten Testament" – der Bibel
der Juden – und dem "Neuen Testament" wurde die Bibel
der Christen. Weil Christen dem Kaiser die göttliche Verehrung
verweigerten, wurden sie oft grausam verfolgt. Erst der römische
Kaiser Konstantin gab ihnen im Jahr 313 die Freiheit.
Spaltungen
Meinungsverschiedenheiten unter den Christen
führten immer wieder zu Spaltungen. Auf großen
Kirchenversammlungen (Konzilien) versuchte man, Streitfragen aus dem
Weg zu räumen. Doch schon ab 451 gingen die Kirchen Armeniens,
Syriens, Ägyptens und Äthiopiens eigene Wege. 1054 kam es zur
Spaltung zwischen der Westkirche unter dem römischen Papst und der
Kirche im oströmischen Reich um den Patriarchen von Konstantinopel
(heute Istanbul). So entstanden die orthodoxen Kirchen. Das Jahr
1517 schließlich gilt als "Geburtsjahr" der
protestantischen Reformation in Deutschland unter Martin Luther. Es
folgte die Reformation in der Schweiz (Ulrich Zwingli, Johannes
Calvin), bald auch die Trennung der Kirche Englands von Rom
(Anglikanische Kirche).
Ökumene
Mit dem 2. Vatikanischen Konzil (1962 bis
1965) öffnete sich die römisch-katholische Kirche für das
ökumenische Gespräch. Heute gibt es weltweit rund zwei Milliarden
Christen. Etwa die Hälfte von ihnen gehören der
römisch-katholischen Kirche an. Sie ist damit die größte
christliche Konfession. |