Vatikan: Johannes Paul II. könnte in Kürze heiliggesprochen werden
Johannes Paul II. wurde am Sonntag seliggesprochen, doch der polnische
Papst könnte bald auch zum Heiligen werden. Dies sagte der Präfekt der
Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo
Amato, im Gespräch mit der vatikanischen Tageszeitung "L'Osservatore
Romano".
Auf die Frage, ob es in Kürze zu einer Heiligsprechung
des polnischen Papstes kommen könnte, antwortete Amato: "Ich glaube schon".
Nach der Seligsprechung werde man die Wunder überprüfen, die die Gläubigen
auf der ganzen Welt nach an den Papst gerichteten Gebeten erlebt hätten.
Danach werde das notwendige Dossier vorbereitet und man werde sich zudem an
die kanonische Prozedur halten, betonte der Kardinal.
Erneute Ausnahme?
Für eine Heiligsprechung muss in einem neuen Verfahren
ein weiteres Wunder nach der Seligsprechung nachgewiesen werden. Die
Heiligsprechung erfolgt im Regelfall Jahrzehnte nach der Seligsprechung. Für
den polnischen Papst könnte jedoch eine Ausnahme gemacht werden. In
Rekordzeit und nach beschleunigtem Verfahren wurde Karol Wojtyla am Sonntag
feierlich zur Ehre der Altäre erhoben. Nur sechs Jahre lang dauerte das
Seligsprechungsverfahren.
Kardinal Amato erklärte, dass auch im
Heiligsprechungsverfahren der Vatikan sich nach rigorosen Kriterien bei der
Überprüfung der Wunder halten werde, die dem Papst zugeschrieben werden.
Angesichts des großen Interesses müsse das Verfahren besonders gründlich
sein.
Mehr zum Thema:
Die
religion.ORF.at-Sonderseiten zur Seligsprechung von Johannes Paul II.
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